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Die Bischöfe Wilfried Theising, Franz-Josef Bode und Heiner Wilmer weisen in einem Offenen Brief auf die Existenzsorgen vieler Landwirte durch die Zunahme extremer Wetterlagen, durch die Corona-Krise und aufgrund politischer Entscheidungen hin.
Die katholischen Bischöfe in Niedersachsen bekunden ihre Solidarität mit den Landwirten der Region. In einem am Freitag veröffentlichten Offenen Brief weisen sie auf die Existenzsorgen vieler Landwirte durch die Zunahme extremer Wetterlagen, durch die Corona-Krise und aufgrund politischer Entscheidungen hin. Hinzu kämen sinkende Preise und steigende Produktionskosten. „Wir sehen die wirtschaftlich schwierige Lage vieler Betriebe“, schreiben die Bischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Heiner Wilmer (Hildesheim) sowie Weihbischof Wilfried Theising (Vechta).
Die katholische Kirche bekenne sich zur Schöpfungsverantwortung und somit zu nachhaltiger Entwicklung und effizienter Bewirtschaftung sowie zur Nutzung der natürlichen Ressourcen in Verbindung mit einer bewussten Verantwortung für das Tier, heißt es in dem Brief. Darüber hinaus sehe sie eine existenziell bedeutsame Rolle der Landwirtschaft „für unsere ländlichen Räume und die Lebensmittelversorgung und daraus resultierend zur Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe auch gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel“.
Bischöfe: Landwirte können nicht alles allein tragen
Allerdings könnten die Landwirte Forderungen von „unterschiedlichsten gesellschaftlichen Instanzen“ nach mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft nicht alleine tragen, betonen die Bischöfe. Steigende Leistungen der Betriebe für das Gemeinwohl müssten auch von der Gesellschaft vergütet werden. „Auf bundespolitischer Ebene fordern wir menschenwürdigere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle in der Wertschöpfungskette unserer Lebensmittel engagierten Menschen.“ Zudem unterstützen sie den „Niedersächsischen Weg“. Darin verpflichten sich Landesregierung, Landvolk, Landwirtschaftskammer sowie Natur und Umweltverbände zum Natur- und Artenschutz.
Die Bischöfe kritisieren auch eine Radikalisierung in der Diskussion um das Miteinander von Mensch, Tier und Natur. Das berge Gefahren „für den respektvollen Umgang miteinander und für die gemeinsame Sache, die uns doch alle verbindet: Das Ziel, im Einklang mit der Natur zu leben und zu wirtschaften und gegenseitig Leistungen anzuerkennen.“