Wie und wo der Heilige in Corona-Zeiten zu den Kindern kommt

Nikolaus schickt Briefe aus dem Homeoffice

  • In Nikolausdorf beantworten der Nikolaus und seine Helfer die bis zu 6.000 Kinderbriefe in diesem Jahr aus dem Homeoffice.
  • Die Stutenkerl-Aktion der Messdiener Greven kann hingegen wie gewohnt stattfinden.
  • In Ahaus kommt der Nikolaus in diesem Jahr nicht in die Häuser, sondern bleibt davor stehen.

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Jedes Jahr erreichen den Nikolaus bis zu 6.000 Briefe aus aller Welt. Normalerweise beantwortet er diese mit seinen vielen Helfern in seinem Büro in der Gemeinde Herz Jesu in Nikolausdorf im Oldenburger Land. Wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen sitzen die 25 Helfer in diesem Jahr aber nicht gemeinsam im Pfarrheim Herz Jesu, sondern schreiben von zu Hause aus. Aber, und das ist das Entscheidende, die Briefe mit Freud und Leid, aber auch mit konkreten Wünschen der Kinder werden beantwortet.

Im Gegensatz zu der Nikolaus-Brief-Aktion findet der traditionelle Nikolausmarkt in Nikolausdorf nicht statt. Als zu hoch schätzen die Verantwortlichen das Infektionsrisiko ein. Normalerweise kommen etwa 2.000 Besucher aus der ganzen Umgebung am 6. Dezember zum Nikolausmarkt – in Nikolausdorf selbst leben rund 1.000 Menschen.

 

Stutenkerle werden nachts geliefert

 

Von der Pandemie weitestgehend unbehelligt kann die Stutenkerl-Aktion der Messdienerleiter von St. Martinus Greven (Kreisdekanat Steinfurt) stattfinden. In der Nacht zum 6. Dezember verteilen sie seit mehreren Jahren Stutenkerle und machen damit vielen Menschen eine Freude: „Wir ordern die Stutenkerle beim Bäcker und verpacken sie adventlich mit Tannenzweigen. Daran kommen dann die persönlichen Nachrichten, von denjenigen, die einen verschenken möchten“, berichtet Henri Poeche von der Messdienerleiterrunde.

40 junge Erwachsene sichten die Bestellungen, teilen die Gebiete ein und fahren die Orte in der Nacht mit dem Auto an. In der Vergangenheit wurden auch schon mal rund 1.000 Stutenkerle verteilt. „Weil wir wissen, dass es vielleicht einigen aufgrund von Corona finanziell nicht so gut geht, nehmen wir diesmal auch schon Bestellungen ab einer Spende von einem Euro entgegen“, sagt Henri Poeche. „Pay what you want – bezahle, was du möchtest“, lautet das Motto: „Wir wollen in erster Linie Menschen eine Freude machen, aber es wäre natürlich gut, wenn wir kein Minus machen“, sagt er augenzwinkernd.

 

„Nikolaus komm vor unser Haus“

 

In Ahaus (Kreisdekanat Borken) hat der Besuch des Nikolaus in den Familien lange Tradition. Seit 95 Jahren wird der Nikolaus von den Kindern im Innenhof des Barockschlosses begrüßt. Wie die Nikolausgesellschaft auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, werde derzeit überlegt, ob die Veranstaltung stattdessen in den weitläufigen Schlossgarten verlegt werden kann.

Auf den Besuch zuhause sollen die Kinder auch nicht verzichten. Allerdings werde das Lied „Nikolaus, komm in unser Haus“ in diesem Jahr auf „Nikolaus komm vor unser Haus“ umgeschrieben werden müssen. So soll das Infektionsrisiko gemindert werden.

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