Bei Privataudienz im Vatikan

NRW-Ministerpräsident Wüst diskutiert mit Papst über Erzbistum Köln

  • Mit Papst Franziskus hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) über die Vertrauenskrise im Erzbistum Köln gesprochen.
  • Wüst sehe die Situation in Köln mit Sorge, so Wüst nach einer Privataudienz beim Papst.
  • Das Rücktrittsgesuch von Kardinal Woelki ist weiterhin offen.

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Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat mit Papst Franziskus über die Vertrauenskrise im Erzbistum Köln gesprochen. „Viele Menschen sehen die Situation im Erzbistum Köln mit Sorge, auch ich persönlich“, sagte Wüst am Donnerstag nach einer Privataudienz beim katholischen Kirchenoberhaupt im Vatikan. Ob auch die Zukunft des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki Thema des Gesprächs war, wollte der Ministerpräsident vor Journalisten nicht beantworten.

Die Kirche müsse daran arbeiten, neues Vertrauen zu gewinnen und die Nähe zu den Menschen wiederherzustellen, sagte der Politiker, der selbst katholisch ist. Der Missbrauchsskandal und der Umgang der Kirche damit habe Vertrauen erschüttert. Nun müsse es Transparenz und Offenheit geben. Im Austausch mit dem Papst habe er den Eindruck gewonnen, „dass ihn das sehr, sehr bewegt – das Schicksal der Opfer“, so Wüst. Der Ministerpräsident würdigte zudem das Engagement der Kirche in NRW für ukrainische Geflüchtete.

Rücktritt Woelkis weiter offen

Seit mehr als zwei Jahren herrscht in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese eine Vertrauenskrise, in die sich Franziskus 2021 einschaltete. Er schickte Kardinal Woelki in eine mehrmonatige Auszeit, die Anfang März 2022 endete. Seitdem ist Woelki wieder als Erzbischof in Köln tätig; Franziskus verlangte allerdings ein Rücktrittsgesuch von ihm. Über dieses hat das Kirchenoberhaupt noch nicht entschieden.

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