Im kommenden Schuljahr an 356 Schulen

NRW weitet katholisch-evangelischen Religionsunterricht aus

Nordrhein-Westfalen weitet im neuen Schuljahr den gemeinsamen Religionsunterricht von katholischen und evangelischen Schülern aus. Voraussichtlich 356 Schulen werden ihn anbieten.

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Nordrhein-Westfalen weitet im neuen Schuljahr den gemeinsamen Religionsunterricht von katholischen und evangelischen Schülern aus. Voraussichtlich 356 Schulen werden den sogenannten konfessionell-kooperativen Religionsunterricht anbieten, teilte das Schulministerium mit. Dies seien 172 Schulen mehr als im vergangenen Schuljahr. Damals ging die neue Organisationsform des bekenntnisorientierten Religionsunterrichts an 184 Schulen an den Start.

Dabei erhalten Schüler beider Konfessionen in einer Gruppe Religionsunterricht, wenn aus Mangel an Teilnehmern ein eigener katholischer oder evangelischer Unterricht nicht zustande kommt. Nach Maßgabe der Kirchen dürfen die konfessionellen Grenzen aber nicht verwischt werden. Ein verpflichtender Wechsel zwischen katholischen und evangelischen Fachlehrern soll gewährleisten, dass die Schüler beide konfessionellen Perspektiven kennenlernen.

 

Projekt der Bistümer und Landeskirchen

 

Auf diese neue Form des Religionsunterrichts hatten sich die evangelischen Landeskirchen im Rheinland, in Westfalen und in Lippe und die katholischen Bistümer Aachen, Essen, Münster und Paderborn geeinigt. Das Erzbistum Köln beteiligt sich nicht.

„Dieses Angebot stärkt die Gemeinsamkeiten der Konfessionen und wird ihren Unterschieden gerecht“, erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). „Ich freue mich, dass der konfessionell-kooperative Religionsunterricht im ganzen Land so gut angenommen wird.“

 

Meistens an Grundschulen

 

Laut Ministerium beteiligen sich überwiegend Grundschulen an dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht; die Zahl steigt von 99 auf 193. Von den Gesamt-/Sekundarschulen erteilen künftig 82 (2018/2019: 46) das Fach, gefolgt von 50 Gymnasien (23), 18 Realschulen (sechs), sieben Hauptschulen (fünf), vier Förderschulen (drei) und zwei Gemeinschaftsschulen (gleichbleibend).

Von den rund 2,5 Millionen Schülern in NRW nahmen im vergangenen Schuljahr laut Statistik des Schulministeriums 1,45 Millionen am katholischen und evangelischen Religionsunterricht teil. Das waren rund 114.000 Schüler weniger als im Schuljahr davor. Der Anteil der Schüler im katholischen und evangelischen Religionsunterricht an der Gesamtschülerzahl sank im Schuljahr 2018/2019 von 62 auf 57,4 Prozent. Im Schuljahr 2004/05 umfasste er noch 85 Prozent.

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