Jahresempfang der ausländischen Diplomaten

Nuntius ruft Bundesregierung zum Kampf gegen Extremismus auf

Vatikan-Botschafter Erzbischof Nikola Eterovic ermutigt die Bundesregierung zum „Kampf gegen jede Form von Extremismus“. Er verwies auf den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

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Der Botschafter des Heiligen Stuhls in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, ermutigt die Bundesregierung zum „Kampf gegen jede Form von Extremismus“. Es gelte „solche tragischen Ereignisse wie die Ermordung des Regierungspräsidenten von Kassel, Walter Lübcke, zukünftig zu verhindern“, sagte der Apostolische Nuntius am Dienstag in Meseberg laut Manuskript. Er äußerte sich als Doyen des Diplomatischen Corps beim Jahresempfang der Diplomaten durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

„Dafür müssen jede Form von Intoleranz und Gewalt, wie auch jede Art von Antisemitismus und der Phobien vor dem Christentum und dem Islam mit der Wurzel ausgerissen werden“, mahnte der Erzbischof. Um dies zu erreichen, müssten „alle sozialen, politischen und religiösen Kräfte zusammenarbeiten“.

 

Dank für deutschen Beitrag zu Friedensmissionen

 

Eterovic dankte der Regierung für ihr Engagement zugunsten des Friedens in der Welt. Ein konkretes Zeichen dafür sei „die Zahl von 3.100 Soldatinnen und Soldaten sowie 190 Polizisten, Männer und Frauen, die bei verschiedenen Friedensmissionen im Einsatz sind“.

Der Papst-Botschafter warnte vor den Folgen von Gewalt und Krieg. Eterovic nannte die Destabilisierung benachbarter Länder und ganzer Regionen, aber auch das Phänomen der erzwungenen Migration. „Daher wäre es dringend geboten, eine politische Lösung für diese Länder und zum Wohl ganzer Regionen zu finden.“

 

„Tragödie im Mittelmeer“

 

Das hätte auch positive Auswirkungen für die europäischen Länder, insofern man die Flüchtlingsströme besser kontrollieren und den Menschenhandel und somit die Tragödie so vieler Toter im Mittelmeer vermindern könnte. Der Nuntius beklagte, dass allein 2018 nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 2.275 Menschen im Mittelmeer umgekommen seien.

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