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Der Kirchensteuerrat für den Offizialatsbezirk Oldenburg hat den Haushalt für 2021 beschlossen. Knapp 103 Millionen Euro sollen dieses Jahr ausgegeben werden. Die Hälfte des Geldes fließt in die Arbeit in den 40 Kirchengemeinden.
Mit Ausgaben von 102,9 Millionen Euro rechnet der oldenburgische Kirchensteuerrat. Das hat das Bischöflich Münstersche Offizialat Vechta auf seiner Internetseite bekanntgegeben. Der Kirchensteuerrat hatte den neuen Haushalt bereits im Dezember abschließend beraten.
Was die Finanzen angeht, handelt der oldenburgische Teil des Bistums wie eine eigene Diözese: Wie die eingehenden Kirchensteuern in der Region und andere Mittel verwendet werden, entscheidet die Bistumsregion für ihre 264.000 Katholiken selbst.
Eigener Kirchensteuerrat
Neben dem Kirchensteuerrat für den nordrhein-westfälischen Bistumsteil handelt deshalb hier ein eigener oldenburgischer Kirchensteuerrat unter dem Vorsitz des jeweiligen Offizials und Weihbischofs. Den Schwerpunkt legt der Kirchensteuerrat für 2021 mit gut 51,4 Millionen Euro bei den Ausgaben für die 40 Pfarrgemeinden in der Region.
Bezahlt werden damit die Gemeindeseelsorge und der Betrieb der 123 katholischen Kindergärten. Das geschieht auch über Zuweisungen für jede einzelne Pfarrgemeinde, die damit vor Ort über einen eigenen Kirchenausschuss ihren Haushalt plant.
Ein Fünftel fließt in die Schulen
Für die Arbeit in den oldenburgischen Pfarrgemeinden, etwa in katholischen Kindergärten plant die Kirche dieses Jahr Ausgaben von 51,4 Millionen Euro. | Symbol-Foto: Michael Bönte
Gut ein Fünftel der Ausgaben fließt mit 18,9 Millionen Euro in den Betrieb der neun kirchlichen Schulen im Oldenburger Land. Sie werden von der bischöflichen Schulstiftung St. Benedikt betrieben. An den Schulen werden mehr als 5.400 Kinder und Jugendliche unterrichtet.
Weitere 14 Millionen hat der Kirchensteuerrat für so genannte zentrale Aufgaben angesetzt. Diese Summe ist unter anderem für die Buchhaltung und Personalverwaltung bestimmt, die das Offizialat Vechta für die Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen übernimmt.
Je fünf Millionen für Caritas und Investitionen
Für Zuschüsse an die Caritas, etwa den Betrieb der katholischen Beratungsstellen, sind 5,2 Millionen Euro vorgesehen. Für Investitionen und Baumaßnahmen plant der Kirchensteuerrat ebenfalls mit 5,2 Millionen Euro.
Die Bildungseinrichtungen der oldenburgischen Kirche erhalten 2,7 Millionen Euro Zuschuss. Das Geld geht an die Katholische Akademie in Cloppenburg-Stapelfeld, den BDKJ-Jugendhof in Vechta und das St. Antonius-Haus in Vechta.
Defizit wird aus Rücklagen gedeckt
Um die Ausgaben von 102 Millionen Euro zu decken, stehen der Kirche Einnahmen von 93,3 Millionen zur Verfügung, zu 85 Prozent aus Kirchensteuern. Um die Finanzlücke zu decken, sollen 9,5 Millionen aus Rücklagen entnommen werden. Das Defizit habe vor allem in höheren Aufwendungen für die Altersvorsorge seinen Grund, hieß es seitens des Offizialats.