Im Bistum Münster bisher nur wenige Anfragen

Ohne Respekt für den Kirchenraum ist das Drehen verboten

Soll unsere Kirche als Kulisse für Filmaufnahmen genutzt werden können? Die Entscheidung trifft letztlich der zuständige Pfarrer. Sie ist nicht einfach. Gemeinden im Bistum können sich in Münster beraten lassen.

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Soll unsere Kirche als Kulisse für Filmaufnahmen genutzt werden können? Die Entscheidung trifft letztlich der zuständige Pfarrer. Sie ist aber nicht einfach. Vor einigen Monaten hat Pfarrer Peter Ceglarek aus der Pfarrgemeinde St. Georg in Saerbeck diese Erfahrung gemacht. Ein Brautpaar fragte nach seinem Einverständnis, ihre Hochzeit im Rahmen einer Doku-Soap filmen zu lassen. Ein Vertrag mit der Produktionsfirma musste geschlossen werden. Was tun?

Ceglarek war es auf der einen Seite wichtig, sich den Wünschen des Brautpaares zu öffnen. „Auch an diesem Punkt müssen wir als Kirche für die Wünsche der Menschen offen sein“, sagt er. Auf der anderen Seite sah er aber das Problem, dass durch das Kamera-Team das Zentrale der kirchlichen Hochzeit hätte leiden können: „Das Ja-Wort vor Gott.“ Das Für und Wider wurde im Gespräch mit den Akteuren thematisiert. Das Ergebnis: Es durfte gedreht werden, aber zurückhaltend.

 

Hilfe durch Bischöfliche Pressestelle

 

Pfarrer Peter Ceglarek.
Pfarrer Peter Ceglarek. | Foto: Johannes Bernard

Wichtig war für Ceglarek, dass er sich im Vorfeld Hilfe im Generalvikariat in Münster holen konnte. Die Bischöfliche Pressestelle setzte sich mit dem Format der Sendung auseinander und wägte ab, ob eine Zusammenarbeit Sinn machte. „Entscheidend für uns war die Frage, wie in der TV-Darstellung mit den Menschen umgegangen wird“, sagt Pressesprecher Stephan Kronenburg. „Wir wollten nicht, dass sie vorgeführt werden.“ Auch Bedenken, dass Kirche, Priester oder Sakrament der Lächerlichkeit preisgegeben werden könnten, mussten ausgeräumt werden.

Das alles war schließlich Thema in den Gesprächen zwischen dem Sender und Pfarrer Ceglarek. Als ihm versichert wurde, das Kamerateam werde respektvoll mit dem Kirchenraum umgehen, unterzeichnete er den Vertrag.

Am Ende habe er die Aufnahmen angenehm zurückhaltend erlebt, sagt er. „Nur der zusätzliche Stress für die Brautleute, für das Fernsehen alles perfekt machen zu wollen, war ihnen anzumerken.“. Kronenburg kann sich in den vergangenen Jahren nur an eine weitere Anfrage für Filmaufnahmen dieser Art im Bistum Münster erinnern. Spielfilme wurden nicht gedreht. Lediglich eine Reihe an Dokumentationen und Fernseh-Gottesdienste gab es.

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