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Der als „Oldenburger Baby“ bekanntgewordene Tim ist einem Zeitungsbericht zufolge am 4. Januar im Alter von 21 Jahren gestorben. Wie Pflegevater Bernhard Guido der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) sagte, waren „langanhaltende gesundheitliche Probleme“ die Ursache. Bei dem Jungen war im Sommer 1997 in der 25. Schwangerschaftswoche das Down-Syndrom diagnostiziert worden. Seine Mutter ließ daraufhin eine Spätabtreibung vornehmen. Tim überlebte unerwartet, obwohl er erst mehrere Stunden danach medizinisch versorgt wurde.
Diskussion über Spätabtreibung
Schwangerschaftsabbrüche sind unter bestimmten Voraussetzungen nur innerhalb der ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft straffrei. Von einem ärztlichen Gutachter wurde aber eine Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit der Mutter festgestellt, so dass ein Schwangerschaftsabbruch auch nach dem dritten Schwangerschaftsmonat erlaubt wurde. Doch das als „Oldenburger Baby“ betitelte Kind überlebte die am 6. Juli 1997 in einer Oldenburger Klinik eingeleitete Geburt und starb auch nicht in den ersten Stunden danach, obwohl es lediglich in ein Tuch gewickelt worden war. Erst nach etwa neun Stunden begannen Ärzte mit einer intensiv-medizinischen Behandlung.
Das Schicksal des Kindes, das wegen Überforderung der leiblichen Eltern in eine Pflegefamilie kam, löste eine Diskussion über Spätabtreibungen aus. Zum 18. Geburtstag des Jungen schrieben die Pflegeeltern das Buch „Tim lebt!“
In der ersten Ausgabe von „leben! Katholisches Magazin für Lebensfreude“, das von der Redaktion Kirche+Leben produziert wird, berichtete Michael Rottmann über Tim und seine Familie. Hier geht es zu dem Heft.