Aus Anlass der Missbrauchsstudie in den USA

Opfer von sexuellem Missbrauch wollen mehr Hilfe von Kirchen

Opfer von sexueller Gewalt durch Kirchenvertreter wollen mehr Unterstützung vonseiten der Kirchen. „Schöne Worte wie 'Scham und Trauer' oder päpstliche Briefe helfen nicht“, heißt es wörtlich; es müssten „endlich Taten folgen“.

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Opfer von sexueller Gewalt durch Kirchenvertreter wollen mehr Unterstützung vonseiten der Kirchen. In einem am Montag veröffentlichten „offenen Brief an Kirchengemeinden, die von sexuellem Missbrauch durch Priester oder Mitarbeiter betroffen sind“ fordern verschiedene Initiativen unter anderem eine öffentlich zugängliche Dokumentation der Missbrauchsfälle. „Schöne Worte wie 'Scham und Trauer' oder päpstliche Briefe helfen nicht“, heißt es wörtlich; es müssten „endlich Taten folgen“.

Weiter sprechen sich die Initiativen für unabhängige Missbrauchs-Kommissionen aus, die nach einheitlichen Standards arbeiten. Darüber hinaus müsse es „angemessene Entschädigungen“ geben und den „ehrlichen Willen“ zur Aufklärung der Taten und zur Unterstützung der Betroffenen.

 

Deutsche Bischofskonferenz stellt Ergebnisse Ende September vor

 

Als aktuellen Anlass nennt das Schreiben den Bericht einer staatlichen Jury über Missbrauch in Bistümern des US-Bundesstaates Pennsylvania im August. Unter anderem als Reaktion darauf hatte der Papst einen Brief an die Katholiken weltweit gerichtet, in dem er kirchliche Versäumnisse bei der Ahndung sexueller Vergehen an Minderjährigen beklagt und sich für „Null Toleranz“ ausspricht. Die Deutsche Bischofskonferenz wird die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen in der katholischen Kirche bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda Ende September vorstellen.

Zu den Unterzeichnern des Briefs gehören unter anderem der „Eckige Tisch“, Initiativen wie „Ehemalige Johanneum Homburg“, „Missbrauch in der Brüdergemeinde Korntal“, „Domspatzen“, „Missbrauch in Ahrensburg“ sowie einzelne Betroffene aus den Bistümern Freiburg, Trier und Rottenburg-Stuttgart.

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