Keine Meldungen im Bistum Münster / Kölner Dom wieder geöffnet

Orkantief „Sabine“: Kirchenschäden nur am Frankfurter Dom

Orkantief „Sabine“ ist offenbar ohne größere Schäden an Gotteshäusern und anderen kirchlichen Gebäuden im Bistum Münster vorübergezogen. In Frankfurt aber krachte ein Baukran ins sanierte Dach des Kaiserdoms.

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Orkantief „Sabine“ ist offenbar ohne größere Schäden an Gotteshäusern und anderen kirchlichen Gebäuden im Bistum Münster vorübergezogen. „Bei uns sind bisher keine Meldungen von Sturmschäden an Kirchen eingegangen“, sagte Pressesprecher Stephan Kronenburg auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“. Eine Nachfrage bei der bischöflichen Bauaufsicht im Offizialat Oldenburg ergab dasselbe Bild für den niedersächsischen Teil des Bistums.

Viele Schülerinnen und Schüler von bischöflichen Schulen blieben am Montag allerdings noch zu Hause. Das Bistum hatte den Eltern bereits am Sonntag empfohlen, ihre Kinder nicht zum Unterricht zu schicken.

 

Durch Schlupfloch in den Kölner Dom

 

Die Sperrung des Kölner Doms wegen des Sturmtiefs „Sabine“ wurde am Montag Vormittag aufgehoben. Auch die Domschatzkammer sei wieder geöffnet. Die Turmbesteigung sei aber vorerst nicht möglich.

An der Kathedrale hat es nach einer ersten Sichtkontrolle durch Mitarbeiter der Dombauhütte keine Sturmschäden gegeben, wie Domkapitel-Sprecher Markus Frädrich auf Anfrage mitteilte. Wegen der Sperrung seien einige Gottesdienste am Montagmorgen ausgefallen, sagte er dem Kölner Internetportal domradio.de. Nur der 8-Uhr-Gottesdienst habe stattgefunden, da er weltweit übertragen werde. „Durch eine kleines Schlupfloch an der Schatzkammer konnten die Besucher eingelassen werden“, so Frädrich.

 

Kran kracht auf Frankfurter Dom

 

In Frankfurt hingegen hat „Sabine“ für Schäden am soeben renovierten katholischen Kaiserdom, einem der Wahrzeichen der Stadt, gesorgt. Gegen ein Uhr in der Nacht knickte der Sturm den Ausleger eines Baukrans um und krachte auf den First des Südquerhauses. Das frisch sanierte Dach des Seitenschiffes habe an der östlichen und westlichen Fläche erheblichen Schaden genommen, teilte die Stadt Frankfurt am Montag mit. Auch die Firstkonstruktion sei betroffen. Wie hoch der Schaden ist, konnte zunächst nicht gesagt werden.

Der Abbau des Krans war für Donnerstag geplant gewesen, da die Dach- und Fassadensanierung von Lang- und Querhaus des Doms weitgehend abgeschlossen sei. Nun bleibe der Dom bis auf weiteres geschlossen.

 

Der Frankfurter Dom

 

Der Dom St. Bartholomäus - auch Kaiserdom zu Frankfurt am Main - ist ein herausragender Ort west- und mitteleuropäischer Geschichte. Bereits 794 tagte an diesem Ort die „Synode von Frankfurt“, die Bischöfe und Priester aus dem Frankenreich in „Franconofurd“ zusammenführte. Der „Kaiserdom“ beherbergt auch die kürzlich sanierte „Wahlkapelle“, in der seit 1438 die Könige, seit 1562 auch die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt wurden - bis zu dessen Auflösung 1806.

In der kleinen Domkapelle befindet sich zudem eine der bedeutendsten Reliquien in Europa - die Schädeldecke des Apostels Bartholomäus. Die Reliquie gelangte nach dem Jahr 1200 nach Frankfurt und gab dem Dom seinen Beinamen.

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