Keine Anzeichen für Annährung zwischen Russland und Ukraine

Orthodoxe feiern Ostern – Papst Franziskus betet für Kriegsopfer

  • Papst Franziskus hat den orthodoxen Christinnen und Christen am Sonntag ein frohes Osterfest gewünscht und für Kriegsopfer gebetet.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin lobte die „wirklich selbstlose Arbeit der Russischen Orthodoxen Kirche“ und sprach nicht über den Krieg.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, man feiere an Ostern den Glauben an die Unumkehrbarkeit des Sieges des Guten.

Anzeige

Franziskus hat den orthodoxen Christinnen und Christen am Sonntag ein frohes Osterfest gewünscht. „Leider gehen im Kontrast zur Osterbotschaft die Kriege weiter und säen Gewalt und Schmerz. Beten wir für die Opfer der Kriege“, sagte der Papst am Mittag auf dem Petersplatz.

Franziskus erinnerte an die Ukraine, aber auch an aktuelle Auseinandersetzungen im Sudan. Er bete, dass die Waffen dort niedergelegt werden, so der Papst. Im Sudan wurden bei Kämpfen zwischen der Armee und paramilitärischen Gruppen bis Sonntagmorgen mindestens 50 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

Putin lobt zu Ostern russische Kirche

Der abweichende Ostertermin geht darauf zurück, dass die Ostkirchen ihn nach dem alten Julianischen Kalender bestimmen. Die Westkirchen halten sich an die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts. Die Ostertermine können bis zu fünf Wochen auseinanderfallen – einen gemeinsamen Termin gibt es 2025.

Russlands Präsident Wladimir Putin besuchte in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale die Osternacht, die der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill feierte. In seinen vom Kreml veröffentlichten Osterwünschen hob der Präsident „die schöpferische, wirklich selbstlose Arbeit der Russischen Orthodoxen Kirche und anderer christlicher Konfessionen“ hervor, die das Ziel habe, das kulturelle Erbe zu bewahren, soziale Probleme zu lösen und die Institution Familie zu stärken. Russlands Krieg gegen die Ukraine sprach Putin nicht an.

Selenskyj: Wir glauben an den Sieg des Guten

In der Ukraine galt auch an Ostern eine nächtliche Ausgangssperre, sodass viele Menschen erst am Sonntagmorgen Gottesdienste besuchen konnten. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft vor dem Kiewer Höhlenkloster, man feiere an Ostern den Glauben an die Unumkehrbarkeit der Siege des Guten, der Wahrheit und des Lebens.

„An diesem Tag vor einem Jahr haben wir alle dafür gebetet, dass die Ukraine überlebt. Heute beten wir, dass die Ukraine siegen wird“, so Selenskyj. Die Ukrainer würden nicht nur bitten, sondern „diesen Sieg selbst schaffen“.

Patriarch Kyrill für Beendigung des Konflikts

In Moskau sprach Kyrill sich für eine Beendigung des Konflikts aus: „Wir müssen mit der Kraft unseres Gebetes, unserer guten Taten und unserer guten Absichten alles in unserer Macht Stehende tun.“ Frieden und brüderliche Beziehungen sollten „unsere Völker wieder vereinen, die früher eine einzige Nation, die Rus, waren“, sagte der Patriarch. Das mittelalterliche Großreich Rus gilt als Vorläuferstaat von Russland, der Ukraine und Belarus.

Anders als zum orthodoxen Weihnachtsfest forderte Kyrill keine Feuerpause. Der Patriarch ist ein wichtiger Verbündeter Putins, was auch in Predigten deutlich wird.

Anzeige