Vorbereitung des Treffens im Januar in Panama

Oster: Weltjugendtag ist Beitrag gegen Fremdenfeindlichkeit

Der katholische deutsche Jugendbischof Stefan Oster sieht im Weltjugendtag (WJT) in Panama einen Beitrag gegen Fremdenfeindlichkeit. Zu dem Treffen vom 22. bis 27. Januar 2019 werden 2.300 Deutsche reisen.

Anzeige

Der katholische deutsche Jugendbischof Stefan Oster sieht im Weltjugendtag (WJT) in Panama einen Beitrag gegen Fremdenfeindlichkeit. „Die Teilnehmer erfahren sich als Glaubensgeschwister, das führt zu offenen Herzen“, sagte Oster am Donnerstag in München.

Der Passauer Bischof ergänzte, eine zentrale Rolle beim WJT spiele das Thema Berufung. „Ich selbst kenne einige, die sich entschieden haben, danach anders zu leben, Glauben tiefer zu leben.“ Zum Treffen vom 22. bis 27. Januar 2019 werden bis zu einer Viertelmillion Menschen erwartet, darunter Papst Franziskus und 2.300 Deutsche.

 

Adveniat: Wir leben auf Kosten derer, die wir treffen

 

Den Pilgern solle die Kirche sich als „hörend, nicht als lehrend“ präsentieren, so Oster. Ein Großereignis wie der WJT passe zur „Eventkultur“ junger Menschen, daraus müssten aber nachhaltige Entwicklungen folgen, etwa in der Gemeindearbeit.

Der Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Stephan Jentgens, sagte, in Panama gebe es „den größten Unterschied zwischen Arm und Reich“. Ein Drittel der vier Millionen Einwohner lebe in extremer Armut, besonders die Indigenen. Deshalb wolle man WJT-Pilgern auch „üble“ Seiten des dortigen Lebens zeigen, Aids- und Drogenhilfeprojekte besuchen und Opfer des Klimawandels. „Wir hier leben auf Kosten anderer – derjenigen, die wir da treffen“, so Jentgens.

 

Pilgerin: Rolle der Frau in der Kirche überdenken

 

WJT-Pilgerin Julia Schwarzer (22) erklärte, sie erhoffe sich von dem Ereignis ein „Statement gegen Spaltungen in der Gesellschaft“. Ferner lade das marianische WJT-Motto „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ dazu ein, die Rolle der Frau in der Kirche zu überdenken.

In Rom erklärte der Erzbischof von Panama-Stadt, Jose Domingo Ulloa, Themen des Treffens sollten Bewahrung der Schöpfung, soziale Gerechtigkeit, Migration und die Rolle der Frau sein. Die Kosten des WJT bezifferte er auf 54 Millionen US-Dollar (47 Millionen Euro). Sie würden durch Teilnehmerbeiträge und Sponsoren gedeckt. Für Logistik und Sicherheit komme die Regierung auf.

 

47 Millionen Euro Kosten

 

Zum Weltjugendtag vereinbarte Panama mit Staaten wie Costa Rica und Guatemala vereinfachte Einreisebedingungen für Pilger. Auch aus Kuba werden 450 Teilnehmer erwartet.

Die Unterbringung der ausländischen Gäste soll hauptsächlich in Familien erfolgen, um ihnen die Lebenswirklichkeit des Landes zu zeigen. Für die organisatorische Begleitung des Events haben sich 37.000 Freiwillige gemeldet.

Anzeige