Franziskus spendet Segen „Urbi et orbi“

Osterbotschaft: Papst fordert neue Initiativen für Frieden

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft neue Initiativen für den Frieden gefordert. Christus möge die Schritte jener leiten, „die nach Gerechtigkeit und Frieden suchen“, sagte er, ehe er den Segen „Urbi et orbi“ spendete.

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Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft neue Initiativen für den Frieden gefordert. Der auferstandene Christus möge die Schritte jener leiten, „die nach Gerechtigkeit und Frieden suchen“ und den Verantwortlichen der Nationen den Mut geben, „das Ausweiten der Konflikte zu verhindern und den Waffenhandel zu unterbinden“, sagte der Papst am Ostersonntag vom Balkon des Petersdoms aus.

Franziskus rief vor allem zum Schutz der Syrer auf. Die Attacke auf einen Flüchtlingskonvoi in Aleppo, durch den am Samstag bis zu 100 Menschen ums Leben kamen, nannte er einen „schändlichen Angriff“. Anschließend spendete er vom Balkon aus den traditionellen Segen „Urbi et orbi“, „der Stadt und dem Erdkreis“.

 

Sorge um Bevölkerung in Syrien

 

Er bete dafür, dass der Auferstandene besonders die Bemühungen aller unterstütze, „die sich aktiv dafür einsetzen, Entlastung und Ermutigung der zivilen Bevölkerung in Syrien zu bringen“, sagte der Papst. Ebenso appellierte er zu Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine.

Franziskus mahnte erneut zur Hilfe für Migranten und für Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit. Wer zur Flucht gezwungen sei, müsse „immer und überall Brüdern und Schwestern begegnen“. Christus mache sich zum Weggefährten aller, „die gezwungen sind, aufgrund bewaffneter Konflikte, terroristischer Angriffe, Hungersnöte oder unterdrückerischer Regime die eigene Heimat zu verlassen“.

 

Frei gehaltene Predigt im Gottesdienst

 

Der Papst gedachte auch der Notleidenden im Südsudan, Sudan, Somalia und im Kongo, die unter Konflikten und einer Hungersnot litten. Den Südsudan will Franziskus in diesem Jahr besuchen. Zudem forderte er, ohne direkt auf die Unruhen in Venezuela einzugehen, einen friedlichen und rechtsstaatlichen Dialog zwischen Opposition und Regierung insbesondere in lateinamerikanischen Ländern.

Ostern sei mehr als „ein Fest mit vielen Blumen“, sagte der Papst im Gottesdienst, der dem Segen voranging, mit Blick auf die Kulisse von 35.000 Tulpen, Narzissen und anderen Blumen aus den Niederlanden. Die Auferstehung Jesu sei keine Fantasie.

In einer kurzen, frei gehaltenen Predigt berichtete Franziskus von einem Telefonat mit einem schwerkranken Mann, das er am Vortag geführt habe. Er habe dem Mann erläutert, dass es keine Erklärung für das gebe, was diesem widerfahre. „Schau auf Jesus am Kreuz“, habe er ihm gesagt. „Gott hat das mit seinem Sohn gemacht. Eine andere Erklärung gibt es nicht“. In den Vorjahren hatte der Papst in der Ostermesse wegen der folgenden Osterbotschaft keine Predigt gehalten.

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