Hintergrund für die Ernteeinbrüche ist die Klimakrise. Das macht die Kakaopflanzen anfälliger für Krankheiten wie Pilze, besonders wenn die Pflanzen schon älter sind und das Geld fehlt, alte Pflanzen durch neue auszutauschen.
Bekommen die Kakao-Farmer dementsprechend mehr Geld?
Durch die hohen Börsenpreise erhalten auch unsere Partnergenossenschaften mehr Geld; davon profitieren ebenfalls die Mitglieder. Das ist keinesfalls selbstverständlich, wie die Zeitschrift „ÖKO-TEST“ neulich noch berichtete, denn gerade in Ghana und an der Elfenbeinküste, die rund 60 Prozent des weltweiten Kakaos liefern, kommt von den hohen Weltmarktpreisen wenig an, weil die Kakaopreise dort staatlich reguliert und die Ernten eingebrochen sind.
Aus unserer Sicht werden unsere Partnergenossenschaften schon davon profitieren und können dann auch mehr an ihre Mitglieder auszahlen. Natürlich haben auch sie mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Agroforstwirtschaft vermindert jedoch das Risiko von Pilzbefall. Seit vielen Jahren unterstützen wir die Partner auch finanziell bei Aufforstung und Weiterbildung zur Agroforstwirtschaft als Anpassungsmaßnahme an die Klimakrise.
In der Agroforstwirtschaft werden Ackerbau, Tierhaltung und Forstwirtschaft kombiniert.
Anbau in Monokultur – wie in Westafrika üblich – erhöht dagegen das Risiko eines Ernteeinbruchs. Denn Pilze wie Schwarzfäule können sich schneller ausbreiten, weil die Bäume näher zusammenstehen.
Wird der Schokoladenpreis in den nächsten Jahren voraussichtlich so hoch bleiben?
Wie sich die Preise mittelfristig entwickeln werden, können wir noch nicht absehen.
Was können die Verbraucher tun, um die Kakao-Farmer auch jetzt zu unterstützen?
Faire Bioschokolade kaufen, zum Beispiel von GEPA. Unsere Schokoladen sind im Durchschnitt auch nicht teurer als Schokoladen mit vergleichbarer Produktqualität von anderen Anbietern. Aber bei uns kommt der Mehrwert „bio“ und „fair“ dazu. Davon profitieren alle am Handel Beteiligten, auch die Menschen am Anfang der Lieferkette.
Die GEPA ist Europas größter Importeur für fair gehandelte Produkte aus den Ländern des globalen Südens und arbeitet mit über 150 Handelspartnern weltweit zusammen. Ihr Ziel ist es, Produzenten nachhaltig zu unterstützen und Konsumenten über fairen Handel aufzuklären.