Protagonist erhält viele Rückmeldungen auf ARD-Doku

OutInChurch: Jesuit Klein glaubt an Veränderungen für queere Gläubige

  • Jesuit Ralf Klein sieht die katholische Kirche auf dem Weg zu einer „normaleren“ Haltung zu homosexuellen und queeren Gläubigen.
  • Der Pfarrer ist einer der Protagonisten der ARD-Doku „Wie Gott uns schuf“.
  • In einem nächsten Schritt hofft Klein auf die Liberalisierung des kirchlichen Arbeitsrechts.

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Der Jesuit Ralf Klein sieht die katholische Kirche auf dem Weg zu einer entspannteren und „normaleren“ Haltung zu homosexuellen und queeren Gläubigen. „Es ist etwas in Bewegung gekommen – in die richtige Richtung. Wir erleben gerade, wie Türen eingerannt werden, die vor kurzem noch geschlossen oder zumindest angelehnt waren“, sagte der Jesuit am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Der 62-jährige Pfarrer aus Sankt Blasien im Landkreis Waldshut ist einer der Protagonisten der ARD-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“, bei der sich mehr als 100 Katholikinnen und Katholiken als queer outen und von ihrer Kirche Toleranz und Umdenken fordern.

Ralf Klein hofft auf Änderung des Arbeitsrechts

Auf die TV-Doku und die Social-Media-Aktion „#OutInChurch“ habe er ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen, sagte Klein. Darunter waren mehr als 400 Mails. Bereits während der Fernsehsendung habe sein Handy nicht mehr aufgehört zu klingeln.

Klein sagte, der nächste Schritt solle eine Liberalisierung des kirchlichen Arbeitsrechts in Deutschland sein. Bislang können Seelsorger und Erzieherinnen beispielsweise gekündigt werden, wenn sie in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben. „Hier braucht es klare Änderungen. Ich bin zuversichtlich, dass dies in der laufenden Überarbeitung des kirchlichen Arbeitsrechts umgesetzt werden wird.“ Zuletzt hatten sich auch mehrere katholische Bischöfe offen für Änderungen gezeigt.

Zuletzt outeten sich mehr als 100 Mitglieder der katholischen Kirche im Rahmen der Initiative „#OutInChurch“ als queer, also etwa als homosexuell oder transgender. Sie fordern mehr Anerkennung und wenden sich gegen arbeitsrechtliche Nachteile für nicht-heterosexuelle Kirchenmitarbeiter.

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