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Zum zehnten Mal hat Sabine Orth vor kurzem den Kirchenstand auf der Hochzeitsmesse in Oldenburg mitbetreut. Die Offizialatseferentin für Ehe, Familie und Alleinerziehende ist Expertin für junge Eheleute. Sie weiß, wonach die sich sehnen.
Zum zehnten Mal hat Sabine Orth vor kurzem den Kirchenstand auf der Hochzeitsmesse in Oldenburg mitbetreut. Die Offizialatseferentin für Ehe, Familie und Alleinerziehende ist Expertin für junge Eheleute. Sie weiß, wonach die sich sehnen.
Kirche+Leben: Frau Orth, die Zahl kirchlicher Trauungen im Offizialatsbezirk hält sich in den vergangenen Jahren auf einem stabilen Niveau. Junge Paare wünschen sich weiterhin Gottes Segen. Kann man das so sagen?
Sabine Orth: Ja, bei unseren Gesprächen zum Beispiel auf der Hochzeitsmesse spüren wir: die kirchliche Trauung hat für viele Paare weiterhin einen hohen Stellenwert.
Woran liegt das?
Möglicherweise ist einer der Gründe die Sehnsucht nach Sicherheit in einer immer unsicheren Welt. Viele erleben diese Unsicherheit auch in den eigenen Familien. Zum Beispiel, wenn Eltern sich trennen.
Da sollte man doch denken: Ein gebranntes Kind scheut das Feuer?
Das ist scheinbar nicht unbedingt so. Bei vielen bleibt auch nach solchen Erfahrungen die Sehnsucht nach einer festen Partnerschaft, in der sie die Liebe ihres Lebens finden. Das erlebe ich deutlich zum Beispiel bei den Ehevorbereitungskursen, die wir übers Jahr anbieten.
Dabei bekommen Sie auch mit, was junge Paare von der Kirche erwarten?
An erster Stelle steht da für viele sicher der feierliche Rahmen. Aber schon an der zweiten Stelle folgt der Wunsch danach, dass Gott seine schützende Hand über die Eheleute hält. Weil sie spüren, dass Gottes Segen gut tut. Und weil ihnen bewusst ist, dass sie Glück und Gelingen nicht selber machen können.
Können Sie das nach Ihren vielen Gesprächen mit jungen Paaren denn sagen: dass sich angehende Eheleute heute bewusster als noch vor 30 Jahren für eine Trauung vor dem Altar in einer Kirche entscheiden?
Das denke ich! Früher war die kirchliche Trauung ja eine Selbstverständlichkeit, über die oft nicht groß nachgedacht wurde. Heute dagegen hätten die jungen Leute durchaus die Möglichkeit, auf eine kirchliche Trauung zu verzichten. Wenn sie sich aber dennoch dafür entscheiden, dann haben sie sich das meist gut überlegt und sich ganz bewusst entschieden.
Wie haben sich die kirchlichen Angebote auf veränderte Ansprüche eingestellt?
Zum Beispiel mit neuen Formen. Sehr gefragt ist zum Beispiel ein Aktionstag mit einer Bootstour auf der Hunte. Da bleibt es aber nicht bei einem netten Ausflug. Wir beginnen mit einem geistlichen Impuls und schaffen unterwegs und danach Raum für gute Gespräche.