VATIKAN

Palmsonntag: Papst kurz auf dem Petersplatz – Besuch in Lieblingskirche

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Papst Franziskus soll sich schonen, zeigt sich aber wiederholt kurz öffentlich. Wo er war und was er sagte.

Von jjo, KNA

Papst Franziskus hat sich am Palmsonntag kurz auf dem Petersplatz gezeigt. „Gesegneten Palmsonntag! Gesegnete Heilige Woche!“, wünschte er am Ende der Festmesse. Im weißen Gewand und ohne Sauerstoffkanülen in der Nase ließ er sich im Rollstuhl auf die Altarbühne vor dem Petersdom fahren.

Zuvor hatte der argentinische Kardinal Leonardo Sandri die vom Papst verfasste Predigt vorgetragen. Darin rief Franziskus die Christen auf, Verantwortung für die Mitmenschen zu übernehmen. Simon von Cyrene, der laut der biblischen Passionsgeschichte Jesus zunächst gezwungenermaßen half, das Kreuz zu tragen, habe nicht geredet, sondern gehandelt.

„Das Kreuz im Herzen tragen“

„Angesichts der schrecklichen Ungerechtigkeit des Bösen ist es niemals vergeblich, das Kreuz Christi zu tragen, im Gegenteil, es ist die konkreteste Art, seine rettende Liebe zu teilen“, so der Papst in dem Text.

Es gelte, jenen die Hand zu reichen, die am Ende ihrer Kräfte seien, jene aufzurichten, die gefallen seien, und jene zu umarmen, die mutlos seien. Die Menschen sollten überlegen, „wie wir das Kreuz tragen wollen – nicht um den Hals, sondern im Herzen“.

Papst dankt für Genesungs-Gebete

Bei der Festmesse wurden 200.000 Olivenzweige an die Gläubigen verschenkt, gespendet von der Vereinigung der Städte mit Olivenanbau der Region Latium. Der Brauch erinnert daran, dass die Menschen laut Bibel Jesus mit Palmwedeln zujubelten, als er nach Jerusalem einzog.

In der schriftlich verbreiteten Ansprache zum Mittagsgebet dankt Franziskus abermals für Gebete um seine Genesung: „In dieser Zeit der körperlichen Schwäche helfen sie mir, Gottes Nähe, sein Mitgefühl und seine Zärtlichkeit noch stärker zu spüren.“

Besuch in Santa Maria Maggiore

Am Samstag hatte der Papst seine Lieblingskirche in Rom, Santa Maria Maggiore, besucht. Er habe vor der Marienikone „Salus Populi Romani“ gebetet, teilt der Vatikan mit und verbreitet ein Foto. Wie am heutigen Sonntag – aber anders als am Donnerstag im Petersdom – trug Franziskus in Santa Maria Maggiore keine Nasenkanülen.

Der 88-Jährige besucht die Marienbasilika üblicherweise vor und nach Reisen sowie nach Krankheiten. Nach seiner Entlassung aus der Gemelli-Klinik am 23. März ließ sich der Papst zwar zu der Kirche fahren, war jedoch nicht in der Lage, vor der Ikone zu beten. Stattdessen ließ er einen Blumenstrauß ablegen.

Ostern ohne den Papst?

Ärzte haben Franziskus nach einer schweren Lungenerkrankung mit 38 Kliniktagen eine sechswöchige Phase der Schonung verordnet. Dennoch trat er seit vergangenem Sonntag mehrfach unerwartet öffentlich auf.

Ob er an Gottesdiensten der kommenden Kar- und Ostertage teilnehmen kann, ist unklar. Offizielle Bestätigungen gibt es bisher nicht, Entscheidungen fallen offenbar kurzfristig.

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