Franziskus, katholische Bischöfe und Muslime trauern

Papst: Anschlag von Barcelona „Beleidigung des Schöpfers“

Papst Franziskus und katholische Bischöfe in Spanien und Deutschland haben den Anschlag von Barcelona als „unmenschlich“ verurteilt. Er stelle eine „schwerste Beleidigung des Schöpfers“ dar, heißt es in einem Telegramm des Papstes.

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Papst Franziskus und katholische Bischöfe in Spanien und Deutschland haben den Anschlag von Barcelona als „unmenschlich“ verurteilt. Die blinde Gewalt stelle eine „schwerste Beleidigung des Schöpfers“ dar, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Telegramm des Papstes an Barcelonas Kardinal Juan José Omella. Er bete, dass Gott helfe, „weiter mit Entschlossenheit für Frieden und Eintracht in der Welt zu arbeiten“.

Franziskus bekundete Mitgefühl für die Opfer des „grausamen Terroranschlags, der Tod und Leid auf La Rambla in Barcelona gesät hat“. Den Verletzten und ihren Familien sowie „der ganzen katalanischen und spanischen Gesellschaft“ sprach er seine Verbundenheit aus. Für die Toten erbat er ewige Ruhe. Das Schreiben ist von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet.

Spanische Bischöfe: Muslime nicht kriminalisieren

Kardinal Ricardo Blazquez von Valladolid, Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz, verurteilte jeden Terror. „Keinerlei religiöse Idee rechtfertigt einen Akt der Gewalt“, sagte Blazquez laut spanischen Medien. Der Kardinal bat darum, Muslime nicht pauschal zu kriminalisieren. Diese Form des Terrorismus „kann man nicht mit dem Islam gleichsetzen“.

Kardinal Omella von Barcelona besuchte Verletzte in einer Klinik. Wie das Erzbistum Barcelona bei Twitter mitteilte, brach der Kardinal einen geistlichen Aufenthalt in der Provinz Castellon ab, um den Menschen in seinem Bistum „in diesen Momenten des Schmerzes“ beizustehen. Im „Hospital del Mar“ in Barcelona erkundigte sich Omella nach dem Zustand mehrerer Verletzter und dankte dem Klinikpersonal für seinen Einsatz.

Marx: Wir müssen aufeinander Acht geben

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sandte ein Beileidsschreiben an Omella. „Dass die Terroristen im Namen der Religion ›Ungläubige‹ töten, ist unerträglich. Der Zusammenhalt in unseren Gesellschaften ist wichtiger denn je“, schrieb Marx nach Angaben der Bischofskonferenz.

Marx, der auch Präsident der EU-Bischofskommission COMECE ist, übermittelte sein „tief empfundenes Mitgefühl“ und appellierte: „Wir Christen sind herausgefordert, aufeinander Acht zu geben, destruktiven Ideologien entgegenzutreten und für Menschenwürde und Solidarität einzustehen.“

Muslime in Spanien und Deutschland entsetzt

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, äußerte sich entsetzt. „Es gibt in keiner Religion eine Rechtfertigung für solche Taten. Diese Morde haben nur zum Ziel, die Gesellschaften zu spalten und einen Keil zwischen den Religionen und Kulturen zu treiben.“ Auch die islamische Gemeinde in Spanien verurteilte die Tat.

Am Donnerstag war ein Lieferwagen in eine Menschenmenge auf der Flaniermeile Las Ramblas im Zentrum von Barcelona gerast. Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, mehr als 100 wurden teils schwer verletzt. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ reklamiert den Anschlag für sich.

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