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In der Vergangenheit waren Papstbegräbnisse äußerst kompliziert. Nun hat der aktuelle Papst die dafür geltenden Regeln umgeschrieben.
Weniger Särge, weniger Pomp und ein möglicher Beisetzungsort außerhalb der Vatikanmauern: Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papstbeerdigungen festgelegt. Das entsprechende Buch mit dem lateinischen Titel „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ veröffentlichte nun das zuständige Amt für liturgische Feiern des Papstes.
Der erneuerte Ritus solle noch stärker betonen, dass das Papstbegräbnis das eines Hirten und Jüngers Christi und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt sei, sagte der päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Ravelli, dem vatikanischen Nachrichtenportal „Vatican News“ am Mittwoch.
Keine Bahre, weniger Särge
Insgesamt werden die mehrere Tage dauernden Rituale nach dem Tod eines Papstes vereinfacht und präzisiert – Franziskus hatte das in der Vergangenheit bereits angedeutet. In Zukunft wird der Leichnam des Papstes in einem einfachen Holzsarg im Petersdom ausgestellt. Die als Katafalk bezeichnete hohe Bahre, die noch bei der Aufbahrung Benedikts XVI. zum Tragen kam, wird nicht mehr verwendet.
Ebenso entfallen die beiden zusätzlichen Särge, in denen ein Papst üblicherweise beigesetzt wird. Nach der Feststellung des Todes, die nun nicht mehr im Zimmer des Gestorbenen, sondern in dessen Privatkapelle erfolgen soll, wird der Papst in einen Holzsarg mit einem inneren Zinksarg gelegt. Darin wird er auch abschließend beigesetzt und nicht – wie bisher üblich – zusätzlich in einem Sarg aus Blei und einem weiteren aus Holz. In diesen drei ineinanderpassenden Särgen wurde Franzikus’ Vorgänger in den Grotten des Petersdoms beerdigt.
Franziskus: Bestattung auch außerhalb des Petersdoms möglich
Dort will der aktuelle Papst nicht beerdigt werden. Seine letzte Ruhestätte soll in der Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs sein, stellte Franziskus bereits einige Male klar. Mit den geänderten Regeln wird das nun möglich.
Dafür spart der aktuelle Papst an einer Station des Beerdigungsritus’: Nach der Aufbahrung in seiner Privatkapelle wird es keine Überführung in den Apostolischen Palast mehr geben. Stattdessen werden die sterblichen Überreste direkt in den Petersdom gebracht, wo sich die Menschen vom Papst verabschieden können.
Weitere Änderungen betreffen die für eine Papstbeisetzung vorgesehenen Texte. Diese wurden korrigiert, angepasst oder ganz gestrichen – mit Verweisen auf gebräuchliche liturgische Bücher.