Franziskus: Kommunikation soll helfen, Vorurteile abzubauen

Papst beklagt Skandal-Gier der Medien

Er ist selber ein Medienstar, gibt immer wieder überraschende Interviews. Seine „fliegenden Pressekonferenzen“ auf Reisen sind legendär. Und doch wurmt Papst Franziskus eine Tendenz von Journalisten ganz besonders.

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Papst Franziskus hat Skandal-Gier und Sensations-Lust von Medien kritisiert. Die Logik, „dass eine gute Nachricht keinen Eindruck macht und deswegen auch gar keine Nachricht ist“, könne das Gewissen betäuben und Hoffnungslosigkeit verbreiten, heißt es in der Papstbotschaft zum katholischen Weltmedientag im September, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Katholischer Mediensonntag
Der 1963 ins Leben gerufene katholische Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel wird in  Deutschland traditionell am zweiten Sonntag im September begangen. Der Papst veröffentlicht seine Botschaft zu diesem Thementag jährlich zum 24. Januar, dem Fest des heiligen Franz von Sales (1567-1622); er ist Patron der Journalisten.

Die Fixierung auf schlechte Nachrichten erzeuge einen „Teufelskreis der Angst“ und eine „Spirale der Furcht“. Journalisten forderte der Papst auf, auch „gute Nachrichten“ und Berichte anzubieten.

 

Warnung vor „naivem Optimismus“

 

Franziskus betonte zugleich, dass es ihm keineswegs darum gehe, Leiden zu ignorieren und ein „Informationsdefizit zu fördern“. Ebenso falsch sei ein „naiver Optimismus“, der sich vom „Skandal des Übels“ nicht anrühren lasse.

Es brauche eine konstruktive Kommunikation, die Vorurteile über den Anderen zurückweise und eine Kultur der Begegnung fördere, so der Papst. Journalisten sollten dazu beitragen, dass die Menschen die Wirklichkeit mit bewusstem Vertrauen anschauten.

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