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In seiner Weihnachtsansprache vor der römischen Kurie hat Papst Franziskus den Kampf gegen Missbrauch bekräftigt, Gewalt und Abschottung in der Welt kritisiert sowie Erfolge seiner Kurienreform gewürdigt.
In seiner Weihnachtsansprache vor der römischen Kurie hat Papst Franziskus den Kampf gegen Missbrauch bekräftigt, Gewalt und Abschottung in der Welt kritisiert sowie Erfolge seiner Kurienreform gewürdigt. Ausführlich ging er auf das Thema Missbrauch ein. „Es muss klar sein, dass die Kirche angesichts solcher Abscheulichkeiten nichts unversucht lässt, jeden, der solche Verbrechen begangen hat, vor Gericht zu bringen“, sagte Franziskus am Freitag im Vatikan.
Der Papst dankte allen, die objektiv berichten und „den Opfern eine Stimme geben“. Gleichzeitig kritisierte er jene, die „den falschen Eindruck erwecken, dass dieses Übel nur die katholische Kirche betrifft“. Missbrauch gebe es in der gesamten Gesellschaft. Die Kirche werde sich daher nicht allein mit ihrem eigenen Versagen befassen.
Gegen Missbrauch Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter verbesser
Das für Ende Februar geplante Gipfeltreffen im Vatikan zum Thema Missbrauch solle mit Hilfe von Experten Wege aufzeigen, wie Kinder am besten geschützt werden können und die Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter verbessert werden kann. Dabei stehe die Kirche vor der „schwierigen Aufgabe, tatsächliche von vermeintlichen Fällen zu unterscheiden, berechtigte Klagen von Verleumdung, Beschwerden von Andeutungen“. Ausdrücklich warnte Franziskus die Täter: „Bekehrt euch, stellt euch der menschlichen Justiz und bereitet euch auf die göttliche Gerechtigkeit vor!“
Mit Blick auf die weltpolitische Lage kritisierte das Kirchenoberhaupt eine Abschottungspolitik gegen Flüchtlinge. Jene, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, ihr Leben riskieren, „finden sich vor verrammelten Türen wieder, vor Brüdern und Schwestern, die mehr um politische Vorteile und Macht besorgt sind“.
„Neue Ära christlicher Märtyrer“
Auch beklagte er weltweit fortbestehenden Hunger, Gewalt gegen Schwache und Frauen. Scharf kritisierte der Papst „erklärte und nicht erklärte Kriege“, Gewalt und systematischer Folter, in Polizeigewahrsam, Gefängnissen und Flüchtlingslagern.
Gleichzeitig sprach der Papst von einer „neuen Ära christlicher Märtyrer“. „Extremistische Gruppen entstehen und greifen Kirchen, Andachtsstätten, Seelsorger und Gläubige an“, so Franziskus. Um so lobenswerter sei es, dass viele Christen ihren Glauben nicht verleugneten und sogar zu „barmherzigen Samaritern“ würden.
Papst zufrieden mit Ergebnis der Jugendsynode
In seiner gut 30-minütigen Ansprache würdigte der Papst auch die bisherigen Erfolge der Kurienreform. So erwähnte er Transparenz in Wirtschafts- und Finanzfragen, die Arbeit des vatikanischen Staatsanwalts, ein gutes Ergebnis der Vatikanbank sowie das kürzlich erlassene neue Statut des Vatikan-Staates.
Zu den positiven Ereignissen für die Kirche im ablaufenden Jahr zählte Franziskus „das erfolgreiche Ergebnis“ der Jugendsynode im Oktober sowie die vielen neuen Seligen und Heiligen, unter denen er eigens die 19 algerischen Märtyrer nannte.
Papst dankt Gemeindepriestern und Ordensleuten
Ausführlich bedankte sich Franziskus bei den vielen Gemeindepriestern, Ordensleuten und anderen weltweit, „die dem Volk Gottes täglich ein gutes Beispiel geben“. Sie seien den Menschen nahe und führten „ein Leben von Einfachheit, Glauben, Eifer, Heiligkeit und Nächstenliebe“. Von den Medien würden sie übersehen; doch ohne sie „würde Dunkelheit herrschen“ in der Kirche.