40-jähriger Gonzalo Aemilius kümmert sich um Straßenkinder in Uruguay

Papst beruft Streetworker zu seinem Sekretär

Gonzalo Aemilius, Priester aus Uruguay, wird neuer Privatsekretär von Papst Franziskus. Bislang arbeitete der 40-Jährige mit Straßenkindern. Schon kurz nach der Papstwahl gingen Bilder von ihm und Franziskus um die Welt.

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Gonzalo Aemilius (40), aus Uruguay stammender katholischer Priester, arbeitet künftig als Privatsekretär für Papst Franziskus. Das gab der Vatikan am Sonntag bekannt. Den Angaben zufolge kennen sich beide seit 2006. Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst, wurde demnach in Buenos Aires auf das Engagement des jungen Geistlichen Aemilius für Straßenkinder aufmerksam.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Aemilius am Morgen des 17. März 2013 bekannt, wie "Vatican News" berichtet. Damals sah ihn der neugewählte Papst Franziskus in der Menge, als er Gläubige vor der vatikanischen Pfarrkirche Sant'Anna begrüßte. Am Ende seiner Messe rief der Papst Aemilius zu sich, stellte ihn den Mitfeiernden vor und bat sie, für ihn und seine Arbeit mit den Straßenkindern zu beten.

Der promovierte Theologe tritt an die Stelle des Argentiniers Fabian Pedacchio (55), der nach sechs Jahren als päpstlicher Privatsekretär auf einen Vollzeitposten in der Bischofskongregation zurückkehrte. Als weiterer Papstsekretär arbeitet seit 2014 der koptische Priester Yoannis Lahzi Gaid (44).

 

Warum Aemilius katholisch und Priester wurde

 

Der am 18. September 1979 geborene Aemilius stammt nach Vatikanangaben aus einer wohlhabenden Familie in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo. Eine Großmutter war Jüdin, die Eltern werden als Nichtglaubende bezeichnet. Unter dem Eindruck von Priestern, die sich trotz Todesdrohungen für Straßenkinder einsetzten, entschloss sich Aemilius laut „Vatican News“ als Schüler, katholisch zu werden und die gleiche Laufbahn einzuschlagen.

Anlässlich des Wechsels von Pedacchio zurück in den Kuriendienst betonte Vatikansprecher Matteo Bruni im November, bei der Funktion des päpstlichen Privatsekretärs handle es sich um einen „Dienst auf Zeit“. Beide Sekretäre übten diese Aufgabe neben ihrer früheren Tätigkeit aus, zu der sie wieder in Vollzeit zurückkehren könnten.

 

Prominente Privatsekretäre

 

Die Privatsekretäre von Franziskus treten öffentlich kaum in Erscheinung. Eine prominentere Rolle hatte Stanislaw Dziwisz, der fast vier Jahrzehnte an der Seite von Erzbischof Karol Wojtyla und später Johannes Paul II. stand. Der Privatsekretär von Benedikt XVI., Georg Gänswein, ist als Präfekt des Päpstlichen Hauses vor allem durch seine protokollarischen Aufgaben weiterhin präsent.

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