Erstmals ein Schwede

Papst ernennt im Juni fünf neue Kardinäle

Papst Franziskus hat am Sonntag die Ernennung fünf neuer Kardinäle angekündigt. Sie kommen aus Mali, Spanien, Schweden, Laos und El Salvador. Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, trat als 20-Jähriger vom Luthertum in die katholische Kirche über.

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Unter den fünf Kardinälen, deren Ernennung Papst Franziskus am Sonntag bekannt gab, sind zwei Europäer. Es handelt sich um den Erzbischof von Barcelona Juan Jose Omella Omella und den Stockholmer Bischof Anders Arborelius, sowie Jean Zerbo, Erzbischof von Malis Hauptstadt Bamako, Louis-Marie Ling Mangkhanekoun, den Apostolischen Vikar von Pakse in Laos sowie um Gregorio Rosa Chavez, Weihbischof im Erzbistum San Salvador. Das Konsistorium findet am 28. Juni statt.

Insider werten diese Entscheidung als Sensation: Als erster Schwede der Geschichte wird der Bischof von Stockholm, Anders Arborelius, zum Kardinal ernannt. Als 20-Jähriger trat er vom Luthertum in die katholische Kirche über. Nun hat Papst Franziskus den 67-jährigen mit einer der höchsten Würden versehen, die ein Priester in der katholischen Kirche erreichen kann. Damit wird Arborelius der erste Schwede in der Geschichte der katholischen Kirche sein, der ein purpurnes Gewand tragen darf.

Schwerpunkt Ökumene und Flüchtlinge

Arborelius wurde am 24. September 1949 in der Schweiz geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er mit seiner Mutter, die als Bibliothekarin tätig war, in der südschwedischen Stadt Lund. Arborelius absolvierte ein Magisterstudium in modernen Sprachen; neben Englisch beherrscht er auch Deutsch und Spanisch. Theologie studierte er in Brügge und am Teresianum, der Universität des Karmelitenordens, in Rom. 1979 wurde er vom damaligen Stockholmer Bischof Hubertus Brandenburg zum Priester geweiht. Dabei handelte es sich zugleich um die erste Priesterweihe Brandenburgs im Bistum Stockholm.

In Schweden gilt Arborelius als ökumenisch offen und menschlich umgänglich. Im vergangenen Jahr empfing er Papst Franziskus in Lund zum gemeinsamen Reformationsgedenken von Päpstlichem Einheitsrat und Lutherischen Weltbund. Damals betonte Arborelius, dass es nötig sei, den theologischen Dialog zwischen den Kirchen zu intensivieren. Die christlichen Kirchen müssten trotz der vorhandenen Unterschiede zusammenarbeiten und ein gemeinsames Zeugnis des Glaubens geben.

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