Unkomplizierte Regeln bei der Taufe von 32 Kleinkindern in der Sixtinischen Kapelle

Papst fordert zum Stillen auf

Papst Franziskus hat am Sonntag in der Sixtinischen Kapelle traditionell wieder 32 Kleinkinder getauft. Falls sie quengelig würden, dürften sie ruhig gestillt werden, sagte er zu den Familien. Das Fest „Taufe des Herrn“ erinnert an die Taufe Jesu durch Johannes.

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Papst Franziskus hat am Sonntag in der Sixtinischen Kapelle 32 Kleinkinder getauft. Der Gottesdienst fand traditionsgemäß am Fest „Taufe des Herrn“ statt, das an die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan erinnert; mit dem Fest endet die Weihnachtszeit. Bei den Täuflingen - 15 Mädchen und 17 Jungen - handelte es sich vor allem um Kinder von Vatikanangestellten.

In seiner Predigt, die Franziskus auf Rücksicht auf die Kinder frei und kurz hielt, betonte er, es sei wichtig, Kinder schon jung zu taufen. „In der Taufe geben wir den Kindern einen Schatz, ein Versprechen: den Heiligen Geist“, sagte der Papst. Dieser Schatz helfe dem Kind, wenn es aufwachse. Aufgabe der Eltern sei es, dafür zu sorgen, dass die Kinder in dieser Kraft des Heiligen Geistes wachsen können.

 

Der Papst hat kein Problem damit, wenn Mütter stillen

Für den Fall, dass die Kinder während der Zeremonie anfangen sollten zu quengeln oder zu weinen, sei das kein Problem. Ihnen sei eventuell zu heiß oder zu eng in der Kleidung. „Dann gebt ihnen zu trinken, stillt sie“, ermunterte der Papst.

Während Franziskus selber alle Kinder mit Wasser „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ taufte, assistierten ihm Erzbischof Georg Gänswein und Bischof Fernando Vergez, die etliche der Täuflinge zuvor mit Chrisamöl salbten. Nach der Taufe zeichneten sie wie zuvor die Eltern den Kindern ein Kreuz auf die Stirn und legten ihnen ein Taufkleid an.

 

Zwei öffentliche Tauftermine des Papstes im Jahr

Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte die Zeremonie am Fest der Taufe des Herrn, die anfangs im Petersdom, in der Benediktionsaula oder in der päpstlichen Privatkapelle stattfand, 1994 in die berühmte Kapelle mit den Fresken Michelangelos verlegt. Benedikt XVI. (2005-2013) nahm die in den letzten Krankheitsjahren von Johannes Paul II. unterbrochene Tradition wieder auf. Seit 2014 taufte Papst Franziskus insgesamt 212 Kinder in der Sixtinischen Kapelle.

Der Terminkalender des Papstes sieht öffentliche Taufen zu zwei Anlässen im Jahr vor: In der Osternacht nimmt er erwachsene Taufbewerber aus dem Bistum Rom in die Kirche auf, am Fest „Taufe des Herrn“ spendet er das Sakrament Kleinkindern. Daneben können weitere Taufen in der Hauskapelle des Papstes stattfinden, jedoch in privater Form.

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