Viertes Lehrschreiben kommt

Papst Franziskus kündigt neue Enzyklika an - was bislang bekannt ist

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Von KNA

In der katholischen Kirche heißen Lehrschreiben der Päpste „Enzykliken“. Franziskus veröffentlicht nun die vierte Enzyklika seiner Amtszeit. Was bislang bekannt ist.

Der Vatikan hat für Donnerstag die Veröffentlichung eines neuen päpstlichen Lehrschreibens angekündigt. Die Enzyklika mit dem Titel „Dilexit nos“ (Er hat uns geliebt) wird demnach am Donnerstagmittag im Vatikan vorgestellt. Der Untertitel lautet: „Enzyklika über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu“. Das Dokument wird von dem italienischen Theologen und Erzbischof Bruno Forte sowie der Ordensschwester Antonella Fracaro vorgestellt.

Die Enzykliken von Papst Franziskus

In seiner mehr als elfjährigen Amtszeit hat Papst Franziskus bisher drei päpstliche Lehrschreiben veröffentlicht. Das erste, „Lumen fidei“, von 2013 hatte er noch zusammen mit seinem Vorgänger Benedikt XVI. verfasst. Die Enzyklika „Laudato si“ (2015) befasste sich vor allem mit der Antwort der Christen auf die globale Umwelt- und Klimakrise. 

Die bislang letzte Enzyklika von Franziskus war 2020 nach der Corona-Pandemie erschienen und rief unter dem Titel „Fratelli tutti“ zu Frieden und Solidarität unter allen Völkern und Religionen auf.

Stichwort: Enzyklika

Eine Enzyklika ist ein päpstliches Lehrschreiben. Es ist an die katholische Weltkirche, gelegentlich zudem an „alle Menschen guten Willens“, also auch an Nichtkatholiken, gerichtet. Enzykliken beanspruchen ein hohes Maß an Verbindlichkeit. Sie werden in der katholischen Kirche als Ausdruck der obersten Lehrgewalt des Papstes verstanden, sind aber keine unfehlbaren Lehrentscheidungen im dogmatischen Sinn.

In Enzykliken nehmen die Päpste vornehmlich zu theologischen, moralischen oder sozialen Fragen Stellung. Die meist lateinischen Anfangsworte gelten als Titel des Textes. Der Begriff Enzyklika stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Rundschreiben“.

Die Zahl der päpstlichen Rundschreiben beläuft sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts auf mehrere hundert. Begründet wurde die Tradition der Enzykliken von Benedikt XIV. (1740-1758), der kurz nach seinem Amtsantritt das Schreiben „Ubi primum“ über die Amtsführung von Bischöfen veröffentlichte.

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