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Seit etwa einem Monat wird der Papst in der Gemelli-Klinik behandelt. Nun soll er am Sonntag wieder zu sehen sein.
Update, 22. März, 13.00 Uhr: Der Vatikan hat angekündigt, dass sich Papst Franziskus am Sonntag erstmals seit seiner Krankenhaus-Einweisung wieder öffentlich zeigen wird. Der Papst wolle sich am Sonntagmittag zum traditionellen Angelus-Gebet am Fenster der römischen Gemelli-Klinik zeigen, so die Mitteilung des vatikanischen Presseamts vom Samstagvormittag. Vatican News werde Bilder davon übertragen.
Weiter hieß es, der Papst werde bei dieser Gelegenheit noch nicht selbst das Angelusgebet sprechen. Der Text mit der Bibelauslegung und den Grußbotschaften werde - wie an den vorangegangenen Sonntagen - schriftlich verbreitet.
Sprechfähigkeit ist noch stark eingeschränkt
Am Freitag hatte der argentinische Kurienkardinal Víctor Manuel Fernández erklärt, dass der Papst nach der langen Sauerstoffbeatmung erst wieder neu sprechen lernen müsse. Aus dem Vatikan hieß es dazu, die Sprechfähigkeit des 88-Jährigen sei nach der langen akuten Atemwegserkrankung und der damit verbundenen Sauerstofftherapie stark beeinträchtigt.
Erstmals von „Erholung“ die Rede
Update, 20. März, 9.50 Uhr: Der Gesundheitszustand des Papstes bessert sich offenbar langsam, aber stetig. Vatikanische Quellen sprachen am Mittwochabend erstmals seit der Einlieferung des Papstes in die Gemelli-Klinik am 14. Februar von einer leichten „Erholung“ des 88-Jährigen. Laut vatikanischem Presseamt sind die Bronchitis und die Lungenentzündung des Papstes „unter Kontrolle“.
Im ärztlichen Bulletin aus der Gemelli-Klinik hieß es am Mittwoch zudem, der Papst habe die mechanische Beatmung während der Nacht aussetzen können. Auch die Versorgung mit hochkonzentriertem Sauerstoff konnte demnach reduziert werden. Es gebe weitere Fortschritte der Bewegungs- und der Atmungs-Physiotherapie. Zudem habe der Papst abermals bei einer Messe in der Privatkapelle der Klinik konzelebriert.
Über die liturgischen Feiern der Karwoche und der Ostertage sei noch nichts entschieden, hieß es im Vatikan. Die von italienischen Medien ins Spiel gebrachten Überlegungen, dass der Papst sich bei wichtigen Feierlichkeiten der Osterzeit von Kardinälen vertreten lasse, nannten vatikanische Quellen „eine mögliche Hypothese“.
Erste Nacht ohne Atemmaske
Update, 19. März, 9.25 Uhr: Weitere Zeichen einer leichten Besserung bei Papst Franziskus: Erstmals habe der 88-Jährige nachts nicht mehr die Atemmaske benutzt, sondern lediglich hoch dosierten Sauerstoff erhalten, teilte der Vatikan am Dienstagabend mit. Dennoch sei weiterhin Vorsicht bei der Prognose geboten, da es sich nicht um die endgültige Absetzung der nicht-invasiven mechanischen Beatmung handle, sondern um eine Reduzierung. Trotz weiterer gesundheitlicher Fortschritte ist ein Entlassungstermin auch nach viereinhalb Wochen nicht in Sicht.
Fortgesetzt wurde tagsüber die abwechselnd hoch und normal dosierte Sauerstofftherapie, so das vatikanische Presseamt. Auch hier erfolge eine schrittweise Reduzierung der Sauerstoffgabe für Franziskus. Er ist seit 14. Februar unter anderem wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in der römischen Gemelli-Klinik. Der Papst befolge weiterhin die von den Ärzten verordnete Diät, die auch feste Nahrung beinhalte.
Doch keine Audienz mit Charles und Camilla?
Dass der Buckingham-Palast am Dienstag den Besuch von König Charles III. und Königin Camilla am 8. April bei Papst Franziskus angekündigt habe, sei nicht als Bestätigung des Vatikans zu interpretieren, so das Presseamt. Der Heilige Stuhl kündige Staatsbesuche beim Papst immer nur wenige Tage vor dem eigentlichen Termin an. Das Königspaar halte sich nicht nur im Vatikan auf, sondern besuche weitere Orte und Persönlichkeiten in Italien. Die Visite sei bereits seit einiger Zeit geplant gewesen.
Der Buckingham-Palast hatte mitgeteilt, für 8. April sei eine Audienz des Papstes für König Charles III. und Königin Camilla vorgesehen. Dabei solle es vor allem um die Themen Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung gehen. Der Vatikan hatte das Treffen bislang nicht bestätigt. Die Begegnung findet laut Buckingham-Palast im Rahmen einer Italien-Reise des Königspaars vom 7. bis 10. April statt. Der Besuch beim Heiligen Stuhl im Rahmen dieser Reise war schon zuvor angekündigt, aufgrund des Gesundheitszustands des Papstes jedoch bislang nicht bestätigt worden.
Weitere Beatmung notwendig
Update, 18. März, 11.45 Uhr: Papst Franziskus bleibt trotz klinischer Fortschritte weiter auf Sauerstoffzufuhr angewiesen. Aus dem Vatikan verlautete am Montagabend, der 88-Jährige könne inzwischen kurze Intervalle auch ohne Sauerstoffkanülen überstehen. Auch müsse er nicht mehr beständig mit hohen Sauerstoffmengen versorgt werden, stattdessen genüge über längere Zeitstrecken ein normaler Zufluss.
Dies sei ein Erfolg der seit Wochen andauernden Therapie in der Gemelli-Klinik. Zudem habe man die Dauer der künstlichen Beatmung während der Nacht reduzieren können. Bis zu einer Genesung sei der Weg jedoch weiterhin lang, die Rede sei eher von Wochen als von Tagen. Die letzte akute Atmungskrise des an Bronchitis und Lungenentzündung erkrankten Papstes liegt inzwischen zwei Wochen zurück.
Die Schwellung der rechten Hand des Papstes, die auf dem am Sonntag verbreiteten Foto des Patienten zu sehen war, sei inzwischen wieder zurückgegangen. Sie sei auch eine Folge des Bewegungsmangels. Weiter hieß es aus dem Vatikan, der Papst habe der Verbreitung des Fotos zugestimmt.
Neuigkeiten zu möglichem Papst-Rücktritt
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat nach eigenen Angaben mit dem erkrankten Papst nicht über dessen Rücktritt gesprochen. „Nein, überhaupt nicht“ (italienisch: No, assolutamente no), lautete am Montagabend seine Antwort auf die Frage einer Journalistin: „Haben Sie über einen möglichen Rücktritt gesprochen?“ Die Nummer zwei im Vatikan äußerte sich am Rande einer interreligiösen Veranstaltung zum islamischen Fastenmonat Ramadan in Rom.
Parolin gab bei dieser Gelegenheit auch einen Einblick in den Ablauf der beiden offiziellen Begegnungen, die er in den vergangenen vier Wochen mit Papst Franziskus in der Gemelli-Klinik hatte. Vertiefte Gespräche seien beim derzeitigen Zustand des Papstes nicht möglich gewesen, so der Kardinal. Er und sein Stellvertreter Erzbischof Edgar Peña Parra hätten dem Papst die zur Entscheidung anstehenden Fragen vorgetragen, dieser habe dann Hinweise gegeben, was zu tun sei.
Der Zustand des Papstes sei bei der zweiten Begegnung besser gewesen als bei der ersten, so der Kardinalstaatssekretär. Dies sei aber ein rein subjektiver Eindruck; zur Beurteilung der Lage solle man sich an das halten, was die Ärzte in ihren Bulletins mitteilten.
Erstes Foto seit Beginn des Krankenhausaufenthalts
Erstmeldung, 17. März: Erstmals seit mehr als vier Wochen hat der Vatikan ein Foto von Papst Franziskus veröffentlicht. Darauf sitzt der 88-Jährige vor dem Altar in der Kapelle im Privattrakt der Gemelli-Klinik. Franziskus trägt eine lila Priesterstola, Gesichtszüge sind kaum zu erkennen. Man sieht auch keine Sauerstoffgeräte oder andere medizinische Utensilien.
In der Kapelle habe der Papst am Sonntagmorgen selbst eine Messe konzelebriert, teilt das vatikanische Presseamt mit. Welche oder wie viele Priester mit ihm Gottesdienst gefeiert haben, wurde nicht mitgeteilt.
Es ist das erste Mal seit seiner Einlieferung in die Klinik am 14. Februar, dass Franziskus auf einem Foto zu sehen ist. Am 6. März war eine Audiobotschaft des Kirchenoberhaupts veröffentlicht worden. Mit brüchiger Stimme und auf Spanisch dankte der Papst darin für die vielen Gebete für seine Gesundheit.
Papst-Genesung macht Fortschritte
Am Sonntag habe Franziskus tagsüber weiterhin Sauerstoff erhalten sowie die Physiotherapie der Atmungsorgane und motorischen Übungen fortgesetzt. Diese Behandlung tue dem 88-Jährigen gut; die Fortschritte der vergangenen Tage hätten sich bestätigt.
Franziskus befindet sich seit 14. Februar unter anderem wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in der Klinik. Zeitweise schwebte er in Lebensgefahr. Seit rund zehn Tagen sprechen die Ärzte von Verbesserungen im Rahmen eines nach wie vor komplexen Krankheitsbildes.