Zu Besuch beim italienischen Volksheiligen Nummer 1

Papst Franziskus hofft auf Arbeit für Jugendliche

Papst Franziskus hat eine Pilgerfahrt zum italienischen Volksheiligen Pater Pio unternommen. Anlass war das 50. Todesjahr des Heiligen. In einer Ansprache an die Gläubigen setzt er sich für Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche ein.

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Papst Franziskus hat eine Pilgerfahrt zum italienischen Volksheiligen Pater Pio unternommen. Anlass war das 50. Todesjahr des Heiligen. In einer Ansprache an die Gläubigen setzt er sich für Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche ein.

Am Morgen flog der Papst mit dem Helikopter zunächst in den Geburtsort des Heiligen, Pietrelcina bei Benevento. Anschließend reiste er weiter in den rund 130 Kilometer entfernten Wallfahrtsort San Giovanni Rotondo, wo der schon zu Lebzeiten als wundertätig verehrte Kapuzinerpater wirkte und begraben liegt.

 

Gläubige warten stundenlang auf den Papst

 

In Pietrelcina besuchte Franziskus den Ort, an dem Pater Pio (1887-1968) kurz nach seiner Priesterweihe 1910 erstmals seine mysteriösen Kreuzigungsmale empfing. Viele Gläubige harrten seit dem frühen Morgen an der Wallfahrtsstätte in der Nähe des Dorfes aus, um den Papst zu begrüßen.

In einer Ansprache an die Gläubigen beklagte der Papst die Abwanderung von Jugendlichen aus der süditalienischen Region aufgrund mangelnder Berufsperspektiven. „Bittet die Madonna, dass sie euch die Gnade gibt, dass die jungen Leute Arbeit hier finden, bei euch, nahe der Familie“, sagte der Papst. Auch der für Pietrelcina zuständige Erzbischof Felice Accrocca von Benevento beklagte die durch Infrastrukturmängel im Süden erzwungene Arbeitsmigration von Jugendlichen.

Franziskus nannte zugleich die Alten einen Schatz an Weisheit. Die Bevölkerung mahnte er zu Eintracht. Wenn ein Dorf streite, könne es nicht wachsen.

 

Trost für krebskranke Kinder

 

In San Giovanni Rotondo besuchte der Papst die von Pater Pio gegründete Klinik „Casa Sollievo della Sofferenza“, um kleinen Krebspatienten in der pädiatrischen Abteilung Trost zuzusprechen.

Anschließend wurde er von Kapuzinern in der Kirche Santa Maria delle Grazie empfangen. Dort verehrte Franziskus das Kruzifix, vor dem Pater Pio im September 1818 dauerhaft die Wundmale eines Gekreuzigten, die sogenannten Stigmata, erhielt.

Danach verweilte der Papst kurz vor dem Glasschrein mit den mumifizierten sterblichen Überresten des Heiligen. Der Leichnam Pater Pios wurde der besseren Zugänglichkeit halber in der Kirche Santa Maria delle Grazie aufbewahrt. Am Sonntag soll er erneut in seine Gruft in der benachbarten modernen Pilgerkirche übertragen werden.

 

Papstmesse unter freiem Himmel

 

Den Schlusspunkt des dreieinhalbstündigen Besuchsprogramms in San Giovanni Rotondo bildete eine Papstmesse unter freiem Himmel.

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