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Als zweite Heilige Pforte im Heiligen Jahr hat Franziskus eine Türe in einem Gefängnis symbolisch geöffnet. Warum ihm das wichtig ist.
Papst Franziskus hat in einem Gefängnis in Rom eine weitere Heilige Pforte geöffnet. „Ich wollte, dass die zweite hier ist, in einem Gefängnis“, sagte der Papst am zweiten Weihnachtstag vor der Pforte, die zur Kapelle der Haftanstalt Rebibbia führt. An Heiligabend hatte Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom das katholische Heilige Jahr 2025 eröffnet.
„Ich wollte, dass wir alle, die wir hier sind, drinnen und draußen, die Möglichkeit haben, die Tore unseres Herzens aufzumachen und zu verstehen, dass die Hoffnung nie enttäuscht“, so der Papst im Gefängnis. Er durchschritt die Heilige Pforte in Rebibbia an seinem Gehstock. Jene im Vatikan hatte er im Rollstuhl passiert.
Papst: In schwierigen Momenten das Herz öffnen
Rund 300 weibliche und männliche Insassen und Gefängnispersonal verfolgten die Öffnung der Pforte und den anschließenden Gottesdienst. In seiner frei gehaltenen Predigt sagte Franziskus, wenn das Herz geschlossen sei, werde es hart wie Stein und vergesse die Zärtlichkeit.
„Auch in den schwierigsten Momenten, gerade ihr hier habt schwierige Momente, gerade dann muss das Herz offen sein. Das Herz ist es, das uns zu Brüdern und Schwestern macht.“ Der Papst erklärte, er bete jeden Tag für Häftlinge, und bat sie, auch für ihn zu beten.
Akt der Hoffnung für alle Häftlinge
Die Einrichtung einer Heiligen Pforte in einem Gefängnis soll ein symbolischer Akt der Hoffnung für alle Häftlinge weltweit sein. Franziskus liegen Gefangene schon lange am Herzen. Seit Beginn seines Pontifikats vollzieht er die traditionelle Geste der Fußwaschung an Gründonnerstag meistens in Haftanstalten.
Gedenken an verfolgte Christen
Im Vatikan erinnerte Franziskus an verfolgte Christen. „Leider gibt es auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt viele Männer und Frauen, die wegen des Evangeliums verfolgt werden, manchmal bis hin zum Tod“, sagte der Papst am Fest des Stephanus, des ersten Heiligen, der für den christlichen Glauben gestorben sein soll.
„Sie lassen sich nicht aus Schwäche töten, auch nicht, um eine Ideologie zu verteidigen, sondern um alle am Heilsgeschenk teilhaben zu lassen, das sie von Jesus Christus erhalten haben“, sagte der Papst beim Mittagsgebet. Anschließend grüßte er alle Juden zum Lichterfest Chanukka, das am 25. Dezember begonnen hat. | KNA