Gedenktag findet erstmals am Sonntag statt

Papst isst am „Welttag der Armen“ mit 1.500 Bedürftigen

Erstmals begeht die katholische Kirche an diesem Sonntag, 19. November, den „Welttag der Armen“. Dazu macht Papst Franziskus konkrete Vorschläge für Pfarreien und einzelne Christen – und setzt einige Ideen gleich selber um.

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Erstmals begeht die katholische Kirche an diesem Sonntag, 19. November, den „Welttag der Armen“. Die Idee dazu hatte Papst Franziskus am Ende des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit 2016. Der Tag soll künftig immer am zweiten Sonntag vor dem Advent begangen werden.

In der Papst-Botschaft zum Welttag macht Franziskus konkrete Vorschläge: Pfarreien sollten „Gelegenheiten zur Begegnung und Freundschaft, aber auch zur Solidarität und konkreten Hilfe“ schaffen. Und sie sollten die Ehrenamtlichen, die sich um die Armen kümmern, wie auch die Armen selbst zum Gottesdienst einladen.

 

Diakone als Kellner

 

Der Papst feiert am Sonntag eine Messe mit Bedürftigen und isst anschließend mit bis zu 1.500 von ihnen in der Aula Pauls VI. zu Mittag. Auf dem Speiseplan stehen sardische Mini-Gnocchi mit Tomaten, Oliven und Käse, Kalb mit Gemüse sowie zum Abschluss Tiramisu und Espresso. Als Kellner arbeiten 40 Diakone aus dem Bistum Rom und 150 Freiwillige italienischer Bistümer.

Neben dem leiblichen Wohl kümmert sich der Vatikan auch um die Gesundheit der Bedürftigen: Seit Montag gibt es auf dem Platz vor dem Petersdom ambulante Krankenstationen, die kostenlos Untersuchungen und Beratungen bieten.

 

Deutsche Bischöfe: Jeder Einzelne muss Verhalten prüfen

 

In einer Erklärung zum Welttag fordern die deutschen Bischöfe mehr Einsatz für Menschen in bitterster Armut weltweit. Sie seien oft chancenlos, und um „dies zu ändern, müssen auf nationaler und internationaler Ebene die Entscheidungen und Strukturen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung stärker am Gemeinwohl orientiert werden“. Das schließe „gute Regierungsführung und eine faire Wirtschafts- und Handelspolitik“ ein.

Mit Armut in Deutschland seien „nicht nur finanzielle Nöte verbunden, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen, mangelndes Selbstwertgefühl und soziale Ausgrenzung“ verbunden, heißt es in der Erklärung. Zudem solle der Welttag dafür sensibilisieren, dass jeder Einzelne sein Bewusstsein, sein Verhalten und seine Konsumgewohnheiten prüfen müsse.

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