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Erste Stimmen zur Wahl des neuen Papstes von Bundespräsident, Kanzler, den deutschen Bischöfen, dem ZdK und aus der evangelischen Kirche.
Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. löst in Deutschland Freude und Hoffnung aus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte, Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung. Der Papst sei ein Brückenbauer zwischen den USA und den Ländern Lateinamerikas.
„Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung“, erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). „Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat.“
Reaktionen der Politik
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) erklärte: „Papst Leo XIV. wird mit seiner weltzugewandten Perspektive und großen internationalen Erfahrung ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unserer Zeit mitbringen.“
Als erster US-Amerikaner war Robert Francis Prevost zum Papst gewählt geworden. Das neue Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken entschied sich für den Namen Leo XIV. Er ist der Nachfolger von Papst Franziskus.
Bätzing: Kirche, die nicht um den Kirchturm kreist
Für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist die Wahl Leos XIV. eine „wunderbare Überraschung“. „Diesen Namen hatte niemand wirklich auf dem Schirm. Er ist ein freundlicher, zugewandter Papst mit viel Erfahrung“, sagte der Limburger Bischof in der ARD.
In seiner ersten Botschaft habe der Papst Akzente der Kontinuität zu Franziskus gesetzt, so Bätzing in einer Mitteilung der Bischofskonferenz. „Er wünschte allen Menschen den Frieden, der von Christus kommt. Das ist berührend und ermutigend zugleich. Damit macht Papst Leo XIV. deutlich, dass die Kirche auch weiterhin in internationalen Konflikten zur Vermittlung bereit ist.“
Bätzing betonte: „Gerade seine klaren Worte zu einer synodalen Kirche, die voranschreitet und für alle Menschen da sein will, sind eine Aussage, die uns auch als Kirche in Deutschland den Rücken stärkt.“ Er sei sicher, dass der neue Papst ein Pontifex, ein Brückenbauer sei. „Leo XIV. steht für Dialog und eine Kirche, die nicht um den eigenen Kirchturm kreist.“
ZdK: Leo XIV. ist ein „Mann der Mitte“
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nannte den neuen Papst einen „Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland“. Die Präsidentin des Laien-Dachverbands, Irme Stetter-Karp, betonte: „Dass er sich bestens auskannte mit dem Synodalen Weg in Deutschland, bietet uns jetzt allerbeste Anknüpfungspunkte für das weitere Vorangehen auf diesem Weg.“
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, setzt auf die Ökumene. Sie hoffe, dass die Stärkung der ökumenischen Gemeinschaft mit anderen Konfessionen für den Bischof von Rom weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen möge. Die Erfahrungen des Papstes als Ordensgeistlicher und als Bischof in Lateinamerika ließen zudem auf eine innere und äußere Weite hoffen.
Adveniat: Gegenteil von Donald Trump
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat würdigte Leo XIV. als Brückenbauer – zwischen den beiden Amerikas, dem Globalen Norden und dem Globalen Süden. „Mit Leo XIV. wird dem US-Präsidenten ein Amerikaner gegenübergestellt, der das Gegenteil von Donald Trump repräsentiert“, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Maier.
Augustiner in Deutschland: Selbstbewusst und zugewandt
„Baff, erstaunt und gerührt“ seien die Augustiner in Deutschland bei der Wahl ihres Mitbruders gewesen, heißt es in einer am Donnerstagabend verbreiteten Mitteilung des Ordens. Der Vorsteher der deutschen Provinz der Augustiner, Provinzial Pater Lukas Schmidkunz, erzählt, er habe Prevost als „selbstbewusst und zugleich zugewandt erlebt. Und ich vertraue darauf, dass er seine kommunikativen und beziehungsorientierten Fähigkeiten auch als Papst zum Wohl der Kirche und der Menschen einsetzen wird.“
Die Augustinerkirche Würzburg berichten in den Sozialen Medien von Begegnungen mit Leo XIV., als dieser während seiner Amtszeit als Generalprior des Ordens (2001-2013) mehrmals in Deutschland zu Besuch war: „Dass die Wahl zum Papst auf einen Augustiner fiel, berührt uns sehr. (…) Leo XIV. ist als Augustiner unser Mitbruder. Als Papst wird er hoffentlich zum Mitbruder aller Christ:innen und aller Menschen in der Welt!“