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Auch die Synodalen in Deutschland schauen gespannt nach Rom. Was sich Klein vom neuen Kirchenoberhaupt erwartet.
Mara Klein vom Präsidium des Synodalen Ausschusses erhofft sich von Leo XIV. strukturelle Reformen in der Kirche. „Ich erwarte, dass er Franziskus’ Linie, wenn es um die Synodalität in der Weltkirche geht, fortführen wird“, sagte Klein dem Evangelischen Pressedienst (epd). Derzeit ist Klein als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster tätig.
Das Papstamt sei heute kaum wegzudenken, so Klein: „Bei einer so großen, globalen Religion braucht es ein Zentrum, das zusammenhält und dafür sorgt, dass der Katholizismus nicht zersplittert.“ Der Papst gehöre untrennbar zur Kirche. Er habe eine nicht zu unterschätzende politische Wirkmacht überall auf der Welt.
Klein: Das Kirchenvolk muss gestärkt werden
„Von Leo XIV. erhoffe ich mir einen stärkeren und ernsteren postkolonialen Fokus, der die Unrechtsstrukturen in der Kirche anprangert“, sagte Klein. Die gegenwärtige Ämterstruktur der Kirche begünstige Missbrauch. „Ich wünsche mir vom Papst, dass er das ernst nimmt und Konsequenzen daraus zieht.“
Klein kritisierte vor allem das Fehlen von Gewaltenteilung und Transparenz. „Es braucht eine Stärkung des Kirchenvolkes im Vergleich zu den amtstragenden Bischöfen und Kardinälen“, dazu gehöre auch der Papst. Nach den Worten von Klein muss sich einiges ändern, damit das Papstamt den Evangelien und dem als ersten Papst geltenden Apostel Petrus entspricht. „Petrus war ein fehlbarer Mensch und auf Korrektive angewiesen, das hätte ich gerne in der katholischen Verfassung heute gespiegelt.“