AUDIENZ

Papst Leo XIV. fordert freie Presse – und Freilassung von Journalisten

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Warum Papst Leo XIV. die Arbeit freier Medien - auch über die Kirche - wichtig findet, und warum inhaftierte Journalisten freikommen müssen.

Von KNA

 

Papst Leo XIV. hat Medienschaffenden aus aller Welt für ihre Arbeit für Frieden und Menschenrechte gedankt. Bei seiner ersten offiziellen Audienz betonte er die Solidarität der Kirche mit Journalisten, die inhaftiert sind, "weil sie die Wahrheit suchen und berichten" - und forderte ihre Freilassung. Der Papst würdigte den Mut jener, die unter Einsatz ihres Lebens über Krieg berichteten und das Recht auf Information verteidigten. "Denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen."

Das Leid inhaftierter Journalisten fordere das Gewissen der Nationen und der internationalen Gemeinschaft heraus. Unter Beifall von mehreren tausend Journalistinnen und Journalisten rief Leo XIV. dazu auf, "das kostbare Geschenk der Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen".

Papst: Applaus am Anfang bedeutet nicht viel

"Buongiorno! Good morning!", hatte er seine Rede in der vatikanischen Audienzhalle begonnen. "Man sagt, wenn die Leute am Anfang applaudieren, bedeutet das nicht viel. Entscheidend ist, ob sie am Ende noch wach sind", scherzte der Papst. "Danke, liebe Freunde, für Ihren Einsatz für die Wahrheit", fuhr Leo XIV. mit Blick auf die Anteilnahme der Medien seit dem Tod seines Vorgängers Franziskus fort.

Um Frieden zu ermöglichen, sei eine andere Art der Kommunikation erforderlich, "die nicht um jeden Preis nach Konsens strebt, keine aggressiven Worte verwendet, nicht der Kultur des Wettbewerbs folgt und die Suche nach der Wahrheit niemals von der Liebe trennt, mit der wir demütig danach suchen sollen".

Papst Leo XIV.: So sollten wir kommunizieren

Frieden beginne in jedem einzelnen Menschen. "In der Art, wie wir andere ansehen, ihnen zuhören und über sie sprechen. In diesem Sinn ist die Art und Weise, wie wir kommunizieren, von grundlegender Bedeutung: Wir müssen Nein sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma des Krieges ablehnen", so Leo XIV.

Zur Berichterstattung über die Kirche sagte er: "Vielen Dank für Ihren Beitrag, um über Stereotypen und Klischees hinauszugehen, durch die wir oft das christliche Leben und das Leben der Kirche selbst interpretieren." Eine der wichtigsten Herausforderungen bestehe heute im Umgang mit Künstlicher Intelligenz, "mit ihrem immensen Potenzial, das jedoch Verantwortung und Urteilsvermögen erfordert, um sicherzustellen, dass sie zum Wohle aller eingesetzt werden kann".

Leo segnet Journalisten - anders als Franziskus 

Am Ende erteilte der Papst den Medienschaffenden den Segen mit einer klassischen lateinischen Formel. Vorgänger Franziskus hatte bei gleicher Gelegenheit beim Treffen mit den Medien zu Beginn seines Pontifikats am 16. März 2013 auf den traditionellen Papst-Segen verzichtet.

Franziskus sagte damals: “Ich habe gesagt, dass ich Ihnen von Herzen meinen Segen erteilen würde. Da aber viele von Ihnen nicht der katholischen Kirche angehören und andere nicht gläubig sind, erteile ich von Herzen diesen Segen in Stille jedem von Ihnen mit Respekt vor dem Gewissen jedes einzelnen, aber im Wissen, dass jeder von Ihnen ein Kind Gottes ist. Gott segne Sie.”

 

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