Franziskus lädt junge Wirtschafts-Experten und prominente Forscher ein

Papst plant Nachhaltigkeits-Kongress in Assisi

Erst 500 Experten bis 35 Jahre, dann ein Forum mit Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und weiteren Prominenten: Mit ihnen will Papst Franziskus im Frühjahr 2020 in Assisi über eine alternative Wirtschaft nachdenken.

Anzeige

Junge Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmer sollen auf Anregung von Papst Franziskus kommendes Frühjahr über einen globalen Pakt für nachhaltige Wirtschaft beraten. Zu einem Vortreffen am 24. und 25. März sind bis zu 500 Teilnehmer bis 35 Jahre ins mittelitalienische Assisi eingeladen.

Am anschließenden dreitägigen Kongress nehmen international namhafte Ökonomen und Sozialaktivisten wie der Wirtschafts-Nobelpreisträger Amartya Sen, UN-Sonderberater Jeffrey Sachs und die Globalisierungskritikerin Vandana Shiva teil. Auch die Anwesenheit des Papstes sei bestätigt, sagte ein Sprecher der Organisatoren in Assisi auf Anfrage.

 

Nobelpreisträger Muhammad Yunus kommt

 

Zu den Vortragenden und Diskussionspartnern zählen nach derzeitigem Stand der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, Förderer der Mikrofinanz-Idee, der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler und Glücksforscher Bruno S. Frey, Slow-Food-Begründer Carlo Petrini, die Nachhaltigkeits-Forscherin Kate Raworth und Tony Meloto, Initiator eines philippinischen Programms zur Armutsbekämpfung.

Organisiert wird die Veranstaltung vom Konvent der Franziskaner-Minoriten in Assisi. Im Unterschied zu herkömmlichen Kongressen sollten bei dem Treffen in der umbrischen Kleinstadt auch Elemente wie Reflexion und Stille, Kunst und Spiritualität Raum finden, hieß es in einer Mitteilung am Samstag.

 

Papst: Forum für eine alternative Wirtschaft

 

Papst Franziskus hatte die Initiative bereits Mitte Mai mit einer Botschaft publik gemacht. Von einer neuen Wirtschaft hänge das Schicksal des Planeten ab. Das Treffen solle jene zusammenbringen, die sich in Studium und Praxis um eine alternative Wirtschaft bemühten, „die leben lässt und nicht tötet, die einschließt und nicht ausschließt“, so das Kirchenoberhaupt. Nötig sei ein neues Wirtschaftsmodell auf der Grundlage von Solidarität und Gleichheit.

Der Kongresstitel „The Economy of Francesco“ verweist auf den Ordensgründer Franz von Assisi (1181/82-1226), der durch seine radikale Armut und seine Schöpfungszugewandtheit bekannt wurde. Papst Franziskus nannte ihn ein „Musterbeispiel für die Sorge um die Schwachen und eine ganzheitliche Ökologie“.

Anzeige