In ankündigendem Brief ungewöhlich scharfe Worte gegen Missbrauch

Papst will Missbrauchs-Maßnahmen in allen Ländern überprüfen lassen

  • In einem Schreiben an Bischöfe und Experten in Lateinamerika spricht sich Papst Franziskus für einen stärkeren Kampf gegen sexuellen Missbrauch aus.
  • Die Päpstliche Kinderschutzkommission beauftragt er, zu prüfen, ob die Kirche in allen Ländern genug gegen sexualisierte Gewalt tue.
  • "Wer auch immer die Auswirkungen kleinredet oder die aktuelle Gefahr verharmlost, entehrt jene, die so viel gelitten haben", so Franziskus.

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Den Kampf der katholischen Kirche gegen sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche will Papst Franziskus weltweit verstärken. In einem Schreiben an Bischöfe und Experten in Lateinamerika teilt Franziskus mit, er habe die Päpstliche Kinderschutzkommission beauftragt, in allen Ländern zu überprüfen, ob die Kirche das Nötige tue, um sexualisierte Gewalt zu verhindern und zu ahnden.

In dem Schreiben geißelt der Papst den Missbrauch und seine Vertuschung mit ungewöhnlich scharfen Worten: "Wer auch immer die Auswirkungen kleinredet oder die aktuelle Gefahr verharmlost, entehrt jene, die so viel gelitten haben, und betrügt die, denen zu dienen er vorgibt." Missbrauch sei zu jeder Zeit eine "Gefahr für das Wohlergehen des Volkes Gottes, und wer schlecht damit umgeht, entwertet die Botschaft Jesu".

Missbrauchs-Kongress für Lateinamerika

Anlass für das Schreiben ist der zweite lateinamerikanische Kongress zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Beim ersten Kongress 2019 hatten mehr als 400 Personen aus allen Teilen Lateinamerikas teilgenommen.

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