KONKLAVE

Nach der Papstwahl: Kardinal Woelki will als Erstes seine Mutter anrufen

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Rainer Maria Woelki gehört zu den drei Deutschen, die den neuen Papst mitwählen. Vor Beginn des Konklaves gewährt er Einblicke.

 

Blick nach vorn: Der Papst ist gewählt, weißer Rauch steigt auf, Jubel bricht los, die Katholiken weltweit in Aufruhr, die Kardinäle verlassen die Sixtinische Kapelle, können wieder zum Handy greifen. Eine 95-Jährige wird zu den ersten Menschen gehören, die genauer im Bilde sind.

„Ich glaube, ich werde als erstes bei meiner Mutter anrufen“, sagt Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Kölner gehört – neben Reinhard Marx und Gerhard Ludwig Müller – zu den drei deutschen Papstwählern.

Der 1. FC Köln und das Konklave

Er werde sich erkundigen, wie es seiner Mutter gehe, sagt Woelki dem Kölner „Domradio“: „Gegenwärtig ist sie von der einen oder anderen Beeinträchtigung angegriffen, das wird sicherlich das erste sein.“

Der Kardinal hofft auf eine kurze Papstwahl – wegen des 1. FC Köln. Der spielt am Freitagabend, 9. Mai, womöglich um den Bundesliga-Aufstieg. FC-Fan Woelki könnte im Konklave abgeschottet sein.

Wie die Kardinäle verpflegt werden

„Wir müssen beten, dass es schneller geht und dass der Heilige Geist uns vielleicht schon in diesen Tagen vor dem Konklave den Kandidaten zeigt, den der Herr sich erwählt hat, sodass wir ihn recht zügig wählen. Das würde mich persönlich sehr freuen“, sagt er.

Als „ganz normal“ beschreibt der Kardinal die Verpflegung der Kardinäle, die – wie er – bereits im Gästehaus Santa Marta untergebracht sind: „Morgens gibt es das typisch italienische Frühstück mit etwas Toastbrot, Marmelade, Käse und gekochtem Schinken. Ansonsten mittags und abends Nudeln und etwas Gemüse mit Fleisch oder Fisch.“

Woelki: Das sind die Zukunftsthemen

Beim, so Woelki, „geistlichen Prozess“ der Papstwahl sei er „vor allem meinem Gewissen verpflichtet“, sagt er der Katholischen Nachrichten-Agentur. Er vertrete nicht die Kirche in Köln oder Deutschland, habe sich auch nicht groß mit Menschen aus dem Erzbistum beraten.

Mittlerweile kenne er rund die Hälfte aller Kardinäle, aus denen der neue Papst gewählt wird, ganz gut. Nun gehe es darum, im Austausch mit den anderen und im aufmerksamen Zuhören zu erkennen, wen Gott zuvor ausgewählt habe.

Als Zukunftsthemen für die Kirche nennt er Glaubensverkündigung, die Folgen der Säkularisierung, Kriege, technologischer Fortschritt und gefährdete Demokratien. Einen bestimmten Papst-Kandidaten habe er noch nicht im Blick.

Alle Informationen zur Papstwahl finden Sie in unserem Konklave-Ticker.

 

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