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Weil dabei Kronkorken anfallen. Die sollen in Eimern in den Kirchen im Landkreis Cloppenburg landen. Dabei geht es nicht allein um den guten Zweck.
Für viele Katholiken im Bistum Münster sind die neuen Pastoralen Räume wohl noch ziemlich weit weg. Die Gremien beraten zwar bereits seit längerem über die Zukunft in neuen Strukturen – konkrete Auswirkungen auf den Alltag spüren die Gemeindemitglieder aber oft noch nicht.
Im Pastoralen Raum Cloppenburg-Löningen jedoch ist das seit kurzem anders, wenigstens ein bisschen. Denn dort hat die Gemeindecaritas zusammen mit den insgesamt zehn katholischen Pfarreien die Aktion ,,Sammle Kronkorken für den guten Zweck!“ gestartet. Als erste gemeinsame karitative Aktion.
Quasi: Trinken für den guten Zweck
Seither stehen in den Kirchen dort Sammeleimer. Da hinein können Gemeindemitglieder Kronkorken von Wasser-, Limo- oder Bierflaschen werfen. Gewissermaßen nach dem Motto: Trinken für die gute Sache.
Die Kronkorken werden anschließend für die Weiterverwertung verkauft. Der Erlös ist bestimmt für den Ambulanten Hospizdienst des Landkreises Cloppenburg. Um Riesensummen geht es dabei nicht, eher um das Motto: „Kleinvieh macht auch Mist“.
Mindestens 5.000 Kronkorken für 1 Euro
Kronkorken bestehen aus Kunststoff und Weißblech. Der Metallwert eines einzelnen Exemplars liegt bei rund 0,02 Cent. Aktuell bringt eine Tonne davon bis zu 100 Euro. Damit braucht es mindestens 5.000 Korken, um einen Euro zusammenzubekommen.
Dennoch zeigen verschiedene ähnliche Projekte, wie sinnvoll das Sammeln sein kann – wenn nur genügend viele Menschen mitmachen. Denn es gilt der Grundsatz: Die Masse macht es! Hinzu kommt der nachhaltige ökologische Aspekt: Weil Rohstoffe wiederverwertet werden.
Aktion soll Gemeinden verbinden
„Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, um gemeinsam Gutes zu tun und Menschen in schwierigen Zeiten zu unterstützen“, sagt dazu Simone Elschen, Gemeindecaritas-Ansprechpartnerin für Cloppenburg.
„Kronkorken für einen guten Zweck zu sammeln ist an sich nichts Neues oder Ungewöhnliches“, erklärt ihre Kollegin Elisabeth Pohlmann dazu im Gespräch mit Kirche+Leben. „Das Besonderes an dieser Aktion ist aber, dass hier alle zehn Gemeinden des neuen Pastoralen Raums mitmachen“, so die Referentin für Gemeindecaritas in Löningen.
Sammlung ist auf Dauer angelegt
Das sieht Manfred Quatmann auch als Chance für das Zusammenwachsen der Gemeinden. „Weil sich die Menschen in den Pfarreien dabei als Teil dieses neuen Raums erleben können.“ Manche von ihnen vielleicht sogar zum ersten Mal. Manfred Quatmann ist Mitglied der „Prozessgruppe“, die die Arbeit des Pastoralen Raums Cloppenburg-Löningen koordiniert.
Die im Februar gestartete Aktion soll nicht auf einen Zeitraum begrenzt bleiben, sondern ist auf Dauer angelegt. „Von Jahr zu Jahr wird entschieden, wohin der Erlös geht“, sagt Elisabeth Pohlmann.