Pantomime Christoph Gilsbach gastiert in sechs Kirchen

Performance „Ich bin Passion“ auf Tournee durchs Bistum Münster

  • Die mimisch-musikalische Performance „Ich bin Passion“ gastiert in der Fasten- und Osterzeit in sechs Kirchen.
  • Das Stück des münsterschen Pantomimen Christoph Gilsbach zeigt die Leidens- und Auferstehungsgeschichte in eindringlichen Bildern.
  • Die biblischen Botschaften sollen dabei mit den Alltagsgefühlen und -erlebnissen der Menschen in Kontakt gebracht werden.

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Als nach den Premiere-Vorstellungen in der Fastenzeit 2022 einige Zuschauer zu ihm kamen und Tränen in den Augen hatten, war das wie ein Beleg für seine Idee. Der Pantomime Christoph Gilsbach hatte mit seiner mimisch-musikalischen Performance „Ich bin Passion“ in der Heilig-Geist-Kirche in Münster einen Nerv getroffen. Mit starken Bildern hatte er die Kar- und Osterzeit interpretiert – weit weg von herkömmlichen Passionsspielen oder der Liturgie des Hochfestes. Das kam beim Publikum so gut an, dass er mit seiner Vorstellung dieses Jahr auf eine kleine Tournee durch das Bistum Münster geht.

Gilsbach ringt mit den Sorgen und Nöten der Menschen, trägt sie auf Schilder geschrieben wie ein Kreuz durch das Kirchenschiff. Er bricht unter ihnen zusammen, verheddert sich in Fallstricke, kämpft im violetten Licht gegen unsichtbare Dämonen. Licht, Musik und Pantomime bringen die Leidens- und Auferstehungsgeschichte in eine überraschende Form. So hat noch niemand die Zeit zwischen Gründonnerstag und Ostermontag in Szene gesetzt.

Geerdete Botschaft neu erleben

Pantomime Christoph Gilsbach. | Foto: Michael Bönte
Pantomime Christoph Gilsbach. | Foto: Michael Bönte

„Ich möchte die Botschaft erden, wieder zurückholen in das Leben der Menschen“, sagt Gilsbach bei einem Planungstermin in der Überwasserkirche in Münster, in der er am 5. April zu Gast sein wird. Er zeigt auf das Kreuz über dem Altar: „Unsere Projektion auf ihn sollen die Zuschauer für sich interpretieren können – es soll um sie gehen, um ihre Gefühle und Erfahrungen.“ Jeder durchlebe die Momente Jesu in seinem Leben selbst, sagt der Künstler: „Jeder hat seinen eigenen Ölberg, seinen eigenen Kreuzweg, sein eigenes Golgatha.“ Damit will er keine Konkurrenz zur Liturgie schaffen. „Es soll eher ein Dosenöffner sein, mit dessen Erlebnissen sich jeder noch einmal neu auf diese Tage einlassen kann.“

Genau mit dieser Idee haben die Verantwortlichen ihn in die Innenstadtkirche in Münster geholt. „Es ist ein Angebot für die, die vielleicht nicht mehr so viel mit der klassischen Liturgie anfangen können“, sagt Pfarrer André Sühling. „Für sie werden die Botschaften konkreter, sie sind an der Reihe, sich mit ihren existenziellen Fragen auseinander zu setzen.“ Kirche müsse sich für diese neuen Ausdrucksformen öffnen, ohne die klassische Liturgie zu vergessen, ist er sich sicher. „Es ist wie die Suche nach neuen Perspektiven auf das biblische Geschehen.“

Station in sechs Kirchen

Weitere Informationen: www.gilsbachdasleben.de

In sechs Kirchen wird Gilsbach mit „Ich bin Passion“ in diesem Jahr auftreten. Beginn ist am 24. März in St. Josef Bocholt. Danach folgen Aufführungen in St. Felizitas Lüdinghausen (25. März), in St. Antonius Rheine (30. März), in St. Marien Herne-Eickel (31. März), in der Überwasserkirche in Münster (5. April) und im Billerbecker Dom (29. April).

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