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Eine Pfarrei im Kreis Steinfurt gibt die Trägerschaft von zwei Kitas ab und erweitert dafür eine bereits bestehende Einrichtung. Was dahinter steckt.
Noch ist nichts in trockenen Tüchern und noch ist der Zeitplan nicht festgelegt. Doch sicher ist in Emsdetten die Schließung von zwei Kindertageseinrichtungen und das Vorhaben, für die dreigruppige Kindertageseinrichtung St. Jakobus in einem Investorenmodell eine fünfgruppige Einrichtung neu zu bauen. „Entsprechende Gespräche laufen mit der Stadt, die auch die Entscheidungen treffen wird“, sagt Pfarrer Norbert Weßel im Gespräch mit Kirche+Leben.
Die Pfarrei hatte den betreffenden Eltern mitgeteilt, dass sie die Trägerschaft für die beiden Kindertageseinrichtungen Emanuel-von-Ketteler im Ortsteil Sinningen und St. Servatius in Ortsteil Hembergen zum 31. Juli 2026 an die Stadt Emsdetten zurückgeben wird. Es handelt sich um eingruppige Einrichtungen.
Sanierungsbedürftige Gebäude
Entscheidend für die Rückgabe der Trägerschaften ist nach Auskunft der Pfarrei, dass durch das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) kleine Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen strukturell benachteiligt und finanziell nicht auskömmlich darstellbar sind. Außerdem sind die beiden im Eigentum der Stadt befindlichen Gebäude sanierungsbedürftig. Für das laufende Kindergartenjahr konnte kein ausgeglichener Haushalt beschlossen werden.
„Wir können die Fehlbeträge aus den beiden kleinen Einrichtungen nicht kompensieren. Wir sind dabei, eine tragfähige Struktur zu schaffen, um unsere vielen Kindertageseinrichtungen zukunftssicher zu machen“, sagt Weßel.
Neubau nach dem Investorenmodell
Da auch der bauliche Zustand der dreigruppigen Einrichtung St. Jakobus nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügt, entstand der Plan für den Neubau einer fünfgruppigen Einrichtung. „Hier hilft uns das Investorenmodell, das schon seit einiger Zeit üblich ist“, sagt Weßel.
Um eine Betreuung der Kinder in Hembergen und Sinnigen bis zur Fertigstellung der neuen Einrichtung St. Jakobus zu garantieren, bittet die Pfarrei um die Übernahme der Fehlbeträge und notwendiger Personalkosten durch die Stadt Emsdetten. Das Angebot der Pfarrei ist, die Trägerschaft für diese beiden kleinen Kitas bis zum 31. Juli 2027 zu verlängern. „Die Eltern brauchen die Sicherheit der Kinderbetreuung“, betont Weßel.
Pfarrei mit elf Kitas
Die Emsdettener Pfarrei unterhält im laufenden Kindergartenjahr 2024/2025 elf Kindertageseinrichtungen. Nach ihren Angaben stehen insgesamt 603 Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon befinden sich 331 Plätze im kirchlichen Grundbestand. Den Trägeranteil hierfür übernimmt das Bistum aus Kirchensteuermitteln. Für die sogenannten 272 Zusatzplätze finanziert die Stadt Emsdetten die Trägeranteile.