Dankesbrief-Aktion in der Fastenzeit – Veröffentlichung im Internet geplant

Pfarrei fragt: Wofür sind Sie dankbar – trotz Corona?

  • Die Pfarrei St. Marien Lünen ruft in der Fastenzeit dazu auf, die Enge im eigenen Leben hinter sich zu lassen.
  • Die Gemeinde greift das Leitwort „Spielraum - Sieben Wochen ohne Blockaden“ auf.
  • Sie ermuntert dazu, Dankesbriefe zu schreiben.

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„Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass die Möglichkeit zum täglichen Gebet in der Lünener St.-Marien-Kirche, insbesondere am Gnadenbild ‚Unserer Lieben Frau von Alt-Lünen‘ gegeben ist. Auch konnten wir schon andere Gläubige darüber in Kenntnis setzen, die dieses Angebot gern angenommen haben.“ Marianne und Bernhard Strauch waren die ersten Gemeindemitglieder, die dem Angebot der Pfarrei St. Marien Lünen gefolgt sind, ein Dankeswort zu schreiben.

Die Pfarrei am Rand des Ruhrgebiets hat sich in der Fastenzeit 2021 das Fastenmotto der Evangelischen Kirche in Deutschland zu eigen gemacht: „Spielraum – Sieben Wochen ohne Blockade.“ Die Engagierten überlegen, wie Blockaden der Menschen aufgebrochen werden können.

 

Nicht nur das Negative sehen

 

„In Zeiten der Corona-Pandemie haben wir viele Einschränkungen unseres Lebens verspürt. Und manch einer fühlt sich dadurch regelrecht blockiert: Abstand halten, Kontakte minimieren, keine Reisen, keine Feiern, kein Shoppen. So vieles wird reglementiert“, sagt Pfarrer Thomas Großeit. Wer nur noch das Negative sehe, verliere die Freude am Leben. „Deshalb wollen wir ausloten, wo es Spielräume gibt, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.“

Auch der Leitende Pfarrer Michael Mombauer sieht gute Möglichkeiten, sich genauer mit dem Leitwort zu beschäftigen: „Eine Blockade, die ich für mich immer stärker erlebe, ist der Mangel an Dankbarkeit. Wie schnell wird kritisiert, wird alles schlecht gemacht, lässt man seinem Frust freien Lauf. Sind die harten Worte ausgesprochen oder in den so genannten sozialen Medien einmal platziert, entfalten sie ihre Wirkung.“

 

Kritik an der Empörungsgesellschaft

 

Die Corona-Pandemie habe ihm noch einmal verdeutlicht, was er seit Langem wahrgenommen habe: „Wir sind zunehmend eine Empörungsgesellschaft geworden. Und Empörung ist etwas anderes als Kritik.“ Kritik sei fruchtbar, Empörung vernichte. Empörung verstelle den Blick auf das Gute, meint Mombauer.

Der Seelsorger stellt fest: „Wie häufig wünschen wir uns von den Medien, dass sie das Positive mehr herausstellen und nicht das Negative. Zunehmende Empörung und der mangelnde Blick für das Gute erlebe ich als eine Blockade, die ein Miteinander erschwert.“

 

Blockaden im Alltag der Menschen

 

Daher biete die Internetseite der Pfarrei in der Fastenzeit einen Raum, wo Menschen benennen können, was sie mit Dankbarkeit erfüllt beziehungsweise wofür sie sich bedanken möchten. „Vielleicht lösen wir auf diese Weise eine Blockade, die unser Miteinander im Alltag erschwert, und entdecken so Dinge in unserem Alltag, die sonst verborgen bleiben“, sagt Mombauer.

Wer ein Dankeswort an die Pfarrei schreiben möchte, kann es an stmarien-luenen(at)bistum-muenster.de senden. Es soll später im Internet veröffentlicht werden.

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