In Städten wie Freiburg, Karlsruhe und Mannheim nur noch eine Pfarrei

Pfarreien mit 100.000 Katholiken: Reform im Erzbistum Freiburg

  • Im Erzbistum Freiburg wird es künftig nur noch 36 Großpfarreien geben.
  • Deren durchschnittliche Größe beträgt etwa 50.000 Katholiken, viele Pfarreien sind erheblich größer.
  • Pfarrer leiten die Einheiten, vor Ort gibt es Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen.

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Im Erzbistum Freiburg wird es künftig nur noch 36 Großpfarreien geben. Sie lösen voraussichtlich ab 2025 die bisherigen Strukturen mit 224 Seelsorgeeinheiten und rund 1.000 Pfarreien ab. Dann werden erstmals Pfarrgemeinderäte für die Großpfarreien gewählt, teilt das Erzbistum mit.

Für Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden, Freiburg und Konstanz ist jeweils nur eine Pfarrei vorgesehen mit dann bis zu 80.000 Katholiken. Auch in ländlichen Regionen entstehen sehr große Organisationseinheiten. Die Pfarrei rund um Bruchsal hat beispielsweise mehr als 110.000 Mitglieder. Die durchschnittliche Größe beträgt etwa 50.000. Im Schnitt werden sechs Seelsorgeeinheiten und 29 bisherige Pfarreien zusammengefasst.

 

Verwaltung mit Geschäftfsührung und Aufsichtsrat

 

Die Großpfarreien werden jeweils von einem Priester geleitet; er delegiert Aufgaben und Verantwortungen. Vor Ort sollen „Gemeindeteams“ entstehen, in denen Haupt- und Ehrenamtliche zusammenarbeiten. Um Seelsorger von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, sehen die Pläne für jede Großpfarrei eine zentrale Geschäftsführung vor, die einem mit Experten besetzten Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig ist.

Hintergrund der Strukturreform ist die sinkende Zahl von Katholiken und Priestern. Die Pläne standen stark in der Kritik. In monatelangen Beratungen konnten Akteure vor Ort Änderungswünsche einbringen. Die Planer und die Vertretung der Basis - der Diözesanrat - hoffen, dass es nun nicht zu größeren Protesten gegen den neuen Pfarreienzuschnitt kommt.

 

Was Erzbischof Burger sagt

 

Entscheidend sei es nun, die neuen Strukturen mit Leben zu füllen, sagte Erzbischof Stephan Burger. Die neuen Pfarreien könnten den Rahmen bilden, um die „versöhnende, befreiende, tröstende und stärkende Kraft Gottes wahrnehmen zu können“.

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