Gemeindeversammlung am Donnerstag

Pfarrer Stefan Jürgens erläutert seinen Weggang aus Münster

Pfarrer Stefan Jürgens verlässt Heilig Kreuz Münster. Dieser Schritt hat Wirbel ausgelöst und Unverständnis hervorgerufen. Am Donnerstagabend will Jürgens sich gegenüber der Gemeinde erklären.

Anzeige

Pfarrer Stefan Jürgens verlässt Heilig Kreuz Münster. Der Schritt des bekannten Geistlichen und Buchautoren hat Wirbel ausgelöst und Unverständnis hervorgerufen. Jürgens will sich nun erklären.

Herr Pfarrer Jürgens, am Donnerstag, 5. September (20 Uhr, Pfarrheim Heilig Kreuz) wollen Sie Ihrer Gemeinde noch einmal persönlich erklären, was Ihre Beweggründe sind, dass Sie von Münster nach Ahaus und Alstätte gehen. Was erhoffen Sie sich davon?

Mein Stellenwechsel hat bei manchen für Unverständnis gesorgt, bei anderen Enttäuschung hervorgerufen, wieder andere konnten meinen Schritt gut nachvollziehen. Die Berichterstattung in der Presse war zumeist verzerrt. Ich möchte Licht ins Dunkel bringen und der Gemeinde Gelegenheit zum Gespräch geben. Für mich ist der Stellenwechsel eher ein Hin- als ein Weggehen: Ahaus und Alstätte sind für mich genau das Richtige, ich passe da einfach gut hin.

Sie waren nur drei Jahre in Heilig Kreuz. Überhaupt gab es dort viele Wechsel. Liegt das an den Pfarrern oder an der Gemeinde?

Das kann man so generell nicht sagen. Ich fühlte mich als Priester nicht ausgelastet und als Gemeindeleiter nicht wirksam. Es gibt in Münster zu viele Pries­ter und in Heilig Kreuz sehr etablierte Strukturen, sodass ich mich nicht frei entfalten konnte. Die Verwaltung war ungewöhnlich kompliziert und raubte mir Zeit und Nerven, während eine geistliche Herausforderung fehlte.

Was wollen Sie Ihrer alten Gemeinde ins Stammbuch schreiben?

Das steht mir nicht zu. In Heilig Kreuz sind einige Christinnen und Christen wirklich sehr engagiert und freundschaftlich verbunden. Liturgie, Verkündigung und Caritas haben eine hohe Qualität. Dennoch: Wir sollten weniger voneinander fordern und dafür mehr einander im Glauben tragen. Vertrauen geht nur auf Augenhöhe und nicht von oben herab.

Wann ist mit einem Nachfolger zu rechnen?

Das müssen Sie Bischof Genn oder Personaldezernent Render fragen. Meine Ahnung ist: Ein Nachfolger wird nicht lange auf sich warten lassen.

Anzeige