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Am Pfingstsonntag ruft der Papst zur Überwindung von Streit in der Kirche auf – und formuliert einen Auftrag.
Papst Leo XIV. hat zu Pfingsten zur Überwindung von Streit in der Kirche aufgerufen. In seiner ersten Pfingstpredigt auf dem Petersplatz sagte er: „Gott überwindet unseren Egoismus, unsere Ängste, die uns blockieren, unseren Narzissmus, der uns nur um uns selbst kreisen lässt.“
Mit Blick auf negative Folgen der Internet-Kommunikation sagte der Papst: „Es ist traurig zu beobachten, wie wir in einer Welt, in der es immer mehr Möglichkeiten zur sozialen Begegnung gibt, paradoxerweise Gefahr laufen, einsamer zu werden – stets verbunden und doch unfähig, Netze zu knüpfen, immer umgeben von vielen Menschen und doch orientierungslos und einsam.“
Papst Leo: Friede in den Herzen als Basis
Beim Mittagsgebet nach dem Gottesdienst bat Leo XIV. „den Heiligen Geist um das Geschenk des Friedens“. Ausgangspunkt sei der „Friede in den Herzen“. Nur ein friedliches Herz könne Frieden in der Familie, der Gesellschaft und den internationalen Beziehungen verbreiten.
Der Papst bat, der Geist möge die Regierenden erleuchten und ihnen Wege des Friedens, der Entspannung und des Dialogs zeigen. Einzelne Länder und Krisenherde nannte er nicht.
Kritik an politischem Nationalismus
Im Pfingstgottesdienst hatte Leo auch die geistlichen Bewegungen in der Kirche gemahnt, sich einzusetzen für „den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrscht“. Er betonte: „Wo Liebe ist, gibt es keinen Platz für Vorurteile, für Sicherheitsabstände, die uns von unseren Mitmenschen entfernen, für die Logik der Ausgrenzung, die wir leider auch in den politischen Nationalismen aufkommen sehen.“
Vor dem Gottesdienst war der Papst im offenen Papamobil mehr als 20 Minuten über den Petersplatz und durch die Via della Conciliazione gefahren und hatte zahlreiche Kleinkinder gesegnet. – Pfingsten erinnert daran, dass Gott laut Bibel den Heiligen Geist zu den Menschen geschickt hat, 50 Tage nach der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern.