Nach Anschlagsserie: Polizei will Geistliche besser schützen

Philippinische Bischofskonferenz lehnt bewaffnete Priester ab

Nach einer Serie von Anschlägen auf katholische Priester auf den Philippinen will die Polizei den Schutz für Geistliche verstärken. Bewaffnete Geistliche wird es aber nicht geben.

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Nach einer Serie von Anschlägen auf katholische Priester auf den Philippinen will die Polizei den Schutz für Geistliche verstärken. Der Generaldirektor der philippinischen Polizei, Oscar Albayalde, setzte eine Sonderkommission zur Aufklärung der Attentate ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur PNA berichtet. Er habe die lokalen Polizeichefs angewiesen, durch Kontakte zu den Priestern vor Ort mögliche Bedrohungen zu ermitteln. Polizeichef Albayalde macht sich zudem für eine Bewaffnung der Priester zur Selbstverteidigung stark. Dies hatte die Philippinische Bischofskonferenz bereits in der vergangenen Woche strikt abgelehnt.

Bei Anschlägen wurden seit Dezember drei katholische Priester von Unbekannten ermordet; ein vierter überlebte Anfang Juni schwer verletzt. Trotz der Häufung der Fälle geht die Polizei nach eigenen Angaben davon aus, dass es sich um „individuelle Fälle“ und nicht um eine Serie handele. Erst am Sonntag war Pater Richmond Nilo am Altar erschossen worden. Nach neuesten Erkenntnissen war er schon auf dem Weg zu seiner Kirche von Männern in einem Fahrzeug verfolgt worden.

Die Philippinen zählen weltweit zu den gefährlichsten Ländern für Menschenrechtler, Umweltaktivisten und kritische Journalisten. Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle lässt seit Mai aus Protest gegen das Morden auf den Philippinen jeden Abend um acht Uhr die Glocken der Kirchen seiner Erzdiözese läuten. Sie sollten „die Täter von Gewalt und Mord heimsuchen, damit sie sich an ihre Opfer erinnern und sie niemals vergessen“, so Tagle.

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