Traditionelle Spenden-Aktion für Straßenkinder in Indien

Pius-Gymnasium will trotz und wegen Corona Spendenlauf durchführen

  • Seit mehr als 30 Jahren machen sich die Fünft- und Sechstklässler des St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld in der Fastenzeit auf den Weg zum fünf Kilometer entfernten Kloster Gerleve, um Spenden zu sammeln.
  • Sämtliche Erlöse werden in diesem Jahr an das Misereor-Straßenkinderprojekt „Butterflies“ im indischen Delhi fließen.
  • Aufgrund der Corona-Situation lässt sich die Schulgemeinschaft allerhand einfallen, um das Projekt durchführen zu können.

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Mit der Fastenzeit starten am St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld wieder zahlreiche Aktionen. „Auch wenn wir dieses Jahr noch nicht genau wissen, wie sich unsere Planungen wegen der Corona-Pandemie realisieren lassen“, berichtet Michaela Rissing. Die Lehrerin engagiert sich gemeinsam mit dem Team der Schulseelsorge besonders rund um die Fastenaktion des Hilfswerks Misereor. Das bischöfliche Gymnasium ist seit 2014 Misereor-Partnerschule, die einzige im Bistum Münster. „Unseren Solidaritätsgang zum Kloster Gerleve und unser Engagement für Misereor gibt es schon viel länger“, erläutert sie weiter.

Seit mehr als 30 Jahren machen sich die Fünft- und Sechstklässler jedes Jahr unter dem Motto „Solidarität geht“ auf den Weg zum fünf Kilometer entfernten Kloster Gerleve. In diesem Jahr wahrscheinlich nach Klassen gestaffelt. Die insgesamt zehn Kilometer lassen sie sich von Sponsoren bezahlen. „Unsere Idee, den Lauf auf die gesamte Schulgemeinschaft auszuweiten, können wir nicht realisieren. Aber wir möchten versuchen, alle für den guten Zweck in Bewegung zu bringen. Die Klassen und Kurse können sich überlegen, was sie machen möchten. Das Motto der Misereor-Fastenaktion lautet in diesem Jahr passenderweise ‚Es geht. Anders!‘“, berichtet Rissing.

 

Videokonferenz mit Bolivien geplant

 

Ideen gibt es bereits. „Die Schülerinnen und Schüler können beispielsweise verschiedene Wettbewerbe organisieren. Vom Seilspringen über Basketballkorbwerfen bis hin zum Schritte zählen“, nennt sie einige Möglichkeiten für Challenges, die von Familien und Freunden mit einer Spende unterstützt werden. „Dabei können sie Fotos machen, die wir auf unserer Internetseite in einer Fotogalerie präsentieren. Ebenfalls gibt es auf der Homepage www.piuscoe.de eine Möglichkeit, online zu spenden“, berichtet sie.

Die Spanisch- und Sozialwissenschaftskurse werden sich mit den Projekten des Misereor-Partnerlandes Bolivien beschäftigen. „In diesem Jahr können wir leider keine Gäste aus dem Ausland empfangen. Deshalb wird es eine Videokonferenz mit Beteiligten des Projektes ‚CEJIS‘ aus Bolivien geben, zu der sich schon 50 Schülerinnen und Schüler angemeldet haben“, informiert Rissing. Seit drei Jahrzehnten begleitet die Organisation CEJIS – Centro de Estudios Jurídicos e Investigación Social – die Indigenen in Bolivien bei ihrem Kampf um Land und Autonomie. Geplant sind in der Fastenzeit zudem wöchentliche Podcasts zu unterschiedlichen Themen bis Ostern.

 

Rissing: Straßenkinder werden in der Pandemie vergessen

 

Sämtliche Erlöse der Schulgemeinschaft werden in diesem Jahr wieder an das Misereor-Straßenkinderprojekt „Butterflies“ im indischen Delhi fließen, das vom St.-Pius-Gymnasium seit einigen Jahren unterstützt wird. Rissing, die vor zwei Jahren das Projekt in Indien besucht hat, steht in regelmäßigem Kontakt zu den Organisatoren.

„Die Corona-Pandemie trifft besonders die Straßenkinder. Die indische Regierung hatte einen rigiden Lockdown verfügt, und die Kinder konnten von heute auf morgen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Der Hunger ist dadurch ein großes Problem“, hat sie erfahren. Viele Menschen seien aus Delhi in die ländlichen Regionen abgewandert.

Die „Butterflies“ hätten sich um die Kinder gekümmert, die auf der Strecke geblieben seien. Sie hätten eine Suppenküche eingerichtet und würden sie mit den nötigsten Hygieneartikeln versorgen. „Die Maßnahmen der Regierung richten sich an die Oberkaste. Die Straßenkinder werden nicht wahrgenommen“, bedauert sie. Umso mehr freut sie sich, dass die Schule 1638 Euro aus dem Verkauf der selbstgemalten Weihnachtskarten an das Projekt überweisen kann. „Wir hoffen, dass wir über unsere verschiedenen Aktionen in der Fastenzeit die Straßenkinder mit weiteren 5.000 Euro unterstützen können“, steckt sie sich ein Ziel.

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