Gespräche werden ausgesetzt

Pius-Hospital und Evangelisches Krankenhaus Oldenburg sagen Fusion ab

  • Der Zusammenschluss des katholischen Pius-Hospitals und des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg wird vorerst nicht verwirklicht.
  • Zu stark hätten sich seit Beginn der Gespräche die politischen Rahmenbedingungen verändert.
  • Das Offizialat Vechta hatte 2022 für Aufsehen beim Fusionsprozess gesorgt.

Anzeige

Eine große Klinikfusion in Oldenburg ist abgesagt. Das katholische Pius-Hospital und das Evangelische Krankenhaus werden sich vorerst nicht zusammenschließen. Dies bestätigte ein Sprecher des Pius-Hospitals auf Nachfrage von „Kirche-und-Leben.de“. Begründet wird die geplatzte Fusion unter anderem mit der Dauer der Fusionsgespräche.

Seit 2021 liefen diese, so der Sprecher. Inzwischen hätten sich allerdings wichtige Rahmenbedingungen für die Kliniken geändert, die zunächst neu bewertet werden müssen, erklärte der Sprecher weiter. Dabei verweist er auf die laufenden Krankenhausplanungen sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene.

Universitätsmedizin vor Neuausrichtung?

Gesundheitsminister Karl Lauterbach will unter anderem die Krankenhäuser in drei konkrete Kategorien einteilen – von der Grundversorgung über die Regel- und Schwerpunktversorgung bis zur Maximalversorgung, wie in Unikliniken.

Im Moment laufe zusätzlich zu den Gesetzesvorhaben eine Bewertung der Universitätsmedizin in Oldenburg, an der alle drei Krankenhäuser, inklusive des städtischen Klinikums, beteiligt sind. Hier sei es möglich, dass die Kliniken in Zukunft gemeinsam als Teil eines dezentralen Maximalversorgers agieren könnten.

Kliniken vor großen Herausforderungen

Diese Unsicherheiten und die sehr großen Herausforderungen durch die Pandemie und die hohe Inflation haben die Verantwortlichen zur Aussetzung der Fusionsgespräche geführt. Gleichzeitig prüften das Pius-Hospital und das Evangelische Krankenhaus die Intensivierung und den Ausbau von Kooperationen.

Die Fusionsabsichten der Kliniken hatten 2022 für Aufsehen gesorgt, weil sich zunächst das Offizialat in Vechta als Stiftungsaufsicht der Pius-Hospital-Stiftung gegen eine Fusion aussprach und den Verwaltungsrat zeitweise abberufen hatte. Nach massivem Protest wurde diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht.

Offizialat begleitete Fusionsprozess

„Wir haben im September stiftungsrechtlich den Weg für eine Fusion freigemacht“, erklärte Offizialats-Sprecher Philipp Ebert. Die jetzige Aussetzung der Fusionsgespräche habe nichts mit Bedenken der Stiftungsaufsicht zu tun, vielmehr habe man die Fusion kons­truktiv begleitet, so Ebert.

Anzeige