Pfarrei St. Gertrud möchte auf Stärken der Menschen hinweisen

Plakataktion in Lohne – Zeichen für Menschen mit Behinderung

Sie haben ihre Schwächen, wie jeder Mensch. Aber trotz Beeinträchtigung - jeder auf den Plakaten der Aktion von St. Gertrud Lohne hat auch seine starke Seite. Genau darauf kam es der Pfarrei an.

Anzeige

Unter Stefan Ballmanns Foto steht „Ich bin König von Lohne“. „Ich weiß, was ich will“ prangt unter dem Bild von Philipp Heseding und „Ich bin blind. Aber ich sehe das sportlich“ unter dem von Alexander Fangmann.

Das sind nur drei Beispiele für starke Menschen und drei Beispiele für Plakat-Motive, mit denen sich die Lohner Pfarrei St. Gertrud in diesem Sommer für Menschen mit Behinderung stark macht.

 

Debatte über Trisomie-Tests Anlass für die Plakat-Aktion

 

Anlass war eine Debatte im Frühjahr. Der Bundestag diskutierte über die Frage: Sollen so genannte Trisomie-Tests künftig zu den Standardleistungen von Krankenkassen gehören? Mit solchen Blut-Untersuchungen kann vorhergesagt werden, ob ein Kind etwa mit einem Down-Syndrom zur Welt kommt.

Der Gemeinde gehe es um ein klares Zeichen, betont Kaplan Bernd Holtkamp. „Wir wollen nicht den Zeigefinger heben, sondern positiv Menschen mit Behinderung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit heben.“

 

Ehrenamtliche kümmerten sich um die Umsetzung der Aktion

 

Holtkamp gab den ersten Anstoß für das Projekt. Ehrenamtliche aus dem Pfarreirats-Sachausschuss „Blickpunkt Mensch“ sorgten für die praktische Umsetzung. Zum Beispiel Irmtrud Rießelmann. Unter anderen sie und Eva Hoping haben Holtkamps  Idee aufgegriffen und daraus die Plakat-Aktion entwickelt.


Irmtrud Rießelmann | Foto: Franz Josef Scheeben

„Das Projekt ist mir wichtig“, sagt Irmtrud Rießelmann. „Weil ich Christin bin und meine, dass man etwas tun und bei solchen Fragen Gesicht zeigen muss.“ Als weitere Partner für das Projekt konnten sie unter anderem den integrativen Elternkreis „Next Generation“ und die Integrationsgruppe Lohne gewinnen.

 

Zuschuss des Offizialats für die Plakat-Aktion

 

Mechthild Runneboom, eine Fotografin aus Lohne, hat die Menschen bildlich in Szene gesetzt, eine Werbeagentur für Layout und griffige Texte gesorgt. Rund 300 Plakate hat die Pfarrei drucken lassen. Finanziert hat der Sachausschuss das Ganze über einen Zuschuss aus dem Offizialats-Fördertopf „Gute Idee!“ und mit Hilfe eines Sponsors aus Lohne.

Die Plakate hängen während der Sommerwochen in vielen Geschäften der ganzen Stadt aus, dazu in Gaststätten und öffentlichen Einrichtungen, außerdem auf Plakatwänden an den Hauptstraßen.

Auch Irmtrud Rießelmann hat einige Plakate in Geschäften der Lohner Innenstadt verteilt. Das positive Echo hat sie ermutigt, auch das der Ladenbesitzer mit ausländischen Wurzeln. „Sie waren sofort bereit, die Plakate bei sich aufzuhängen.“

Anzeige