Recherchen von Kirche+Leben

Pokémon-Go: Keine Vorkommnisse in Kirchen im Bistum

Der Pokémon-Go-Hype scheint an den Kirchen im Bistum Münster vorbeizuziehen. Zwar ist das Spiel auch hier beliebt. Recherchen von Kirche+Leben ergaben aber, dass es in Kirchen im Bistum noch keine Störer gegeben hat.

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Die Auswüchse des Pokémon-Go-Hypes scheinen an den Kirchen im Bistum Münster vorbeizuziehen. Während das Kölner Domkapitel einen Anwalt beauftragt hat, beim Spiele-Entwickler Nintendo zu bewirken, den Innenraum des Kölner Doms zur Pokémon-freien Zone zu machen, hat es in Kirchen im Bistum Münster nach Recherchen von Kirche+Leben bisher keine Vorkommnisse gegeben.

"Die Mitarbeiter und Kustoden haben uns nichts gemeldet", sagt Stefan Bexten von der Domverwaltung des St.-Paulus-Doms in Münster. Auch in und um die St.-Lamberti-Kirche in Münster gibt es keine Auffälligkeiten. "Wir haben nichts gesehen und gehört", sagen Pfarrer Ludger Winner und Ursula Lemken vom Präsenzdienst übereinstimmend.

 

"Solange die Jugendlichen draußen spielen…"

 

An der St.-Joseph-Kirche im Süden von Münster gibt es einen Pokéstop. An solchen Orten können Spieler die virtuellen Poké-Bälle bekommen, die man braucht, um Pokémon zu fangen. "Solange die Jugendlichen draußen spielen, stört uns das nicht", sagt Pfarrer Stefan Rau. Er findet es "sogar gut, dass Kirchen als wichtige Orte ins Spiel aufgenommen wurden".

Weitere Hintergründe in Kirche+Leben
Exklusiv in Kirche+Leben (Ausgabe vom 21.08.2016) lesen Sie, was einige Spieler von Pokémon Go halten, was Eltern, Pädagogen und Verbraucherschützer dazu sagen. Und unser Kommentator begründet, warum Kirchen Pokémon-frei bleiben sollten.

Außerhalb von Münster sieht es ähnlich ruhig aus. "Das ist für uns kein Thema", sagt Dechant Bertholt Kerkhoff von St. Vitus in Löningen im Oldenburger Land. Gisela Groppe von der St.-Antonius-Basilika Rheine kann sich ebenfalls nicht beschweren. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt in Kevelaer, bestätigt, dass um die Gnadenkapelle und Marienbasilika viele Menschen mit Smartphones unterwegs sind. "Wir haben aber in den Kirchen Schilder aufgestellt, das Handy auszuschalten. Die Leute halten sich daran."

Andernorts gibt es Schwierigkeiten: Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten protestierte gegen Pokémon-Jagden in den Gedenkstätten der früheren Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg. Auch im Kölner Dom besteht ein Pokéstop.

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