Pfarrer von Lengerich will stärker gegen Ausbeutung und Abzocke vorgehen

Prälat Kossen gründet Verein zur Unterstützung von Arbeitsmigranten

Der Lengereicher Pfarrer Peter Kossen hat einen Verein zur Unterstützung von Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa gegründet. Neben juristischer Hilfe für die Betroffenen soll es weitere Gespräche mit Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft geben.

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Prälat Peter Kossen hat mit Fachleuten und Engagierten einen Verein zur Unterstützung von Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa gegründet. „Würde und Gerechtigkeit wird Wanderarbeitern und -arbeiterinnen aus Rumänien, Bulgarien, Polen in unserer Arbeitswelt und unserer Gesellschaft oft vorenthalten“, erklärt Kossen, der Pfarrer in Lengerich ist. „Brutale Arbeitsausbeutung, Menschenhandel und Abzocke für unwürdige und gesundheitswidrige Behausungen sind die Folge.“

Der neugegründete Verein wolle versuchen, durch ein Netzwerk von Juristen und juristisch geschulten Ehrenamtlichen den Rechtsweg für Arbeitsmigranten leichter zugänglich zu machen. Das beginne damit, dass Anträge bei Gericht für Beratungshilfe und Prozesskostenhilfe übersetzt und Menschen, die kein Deutsch sprechen, bei der Antragstellung unterstützt würden.

 

Fachkompetenz im Vorstand

 

Dem Vorstand gehören laut Pressemitteilung des Vereins der Rumänisch sprechende Rechtsanwalt Gisbert Stalfort aus Osnabrück sowie die Bulgarin Mariya Krumova an, die langjährige Erfahrung in der Beratung von Arbeitsmigranten mitbringt. Für die Vereinsspitze konnten zudem der Kaufmann Hermann Lütkeschümer und die Erzieherin Saskia Wanke, beide aus Lengerich, gewonnen werden. Vorsitzender ist Kossen.

Es brauche das Gespräch mit möglichst vielen Verantwortlichen in Politik, Justiz und Wirtschaft, betont der Geistliche. Viele Frauen und Männer aus Ost- und Südosteuropa hätten sich entschieden, mit ihren Kindern dauerhaft in Deutschland zu leben und zu arbeiten. „Wir haben die Pflicht, sie im Bemühen um echte Integration in unsere Gesellschaft zu unterstützen, damit ihnen zuteilwird, was jeder von uns für sich reklamiert: Würde und Gerechtigkeit!“

Der Verein will zunächst in Nordwestdeutschland tätig werden, dann aber auch darüber hinaus, in der Fleischindustrie und anderen Branchen.

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