UN-Gedenktag auf Initiative von Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb

Premiere für „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“

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Papst Franziskus hat katholische Gläubige weltweit zur Beteiligung am „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“ aufgerufen. Der Dialog zwischen Religionsgemeinschaften könne zu einem besseren Bewusstsein jener Werte verhelfen, die von allen Menschen geteilt würden, sagte der Papst in seiner wöchentlichen Videokatechese am Mittwoch. Der UN-Gedenktag wird erstmals Donnerstag begangen. Er geht auf eine gemeinsame Initiative von Papst Franziskus und dem ägyptischen Großimam Ahmad al-Tayyeb zurück.

Am Donnerstagnachmittag will das Kirchenoberhaupt auf Einladung von Abu Dhabis Kronprinz Mohammed bin Zayed an einem virtuellen Treffen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Großimam al-Tayyeb und anderen Persönlichkeiten teilnehmen. Der Vorschlag des neuen Gedenktages war im Dezember von der UN-Vollversammlung auch mit Unterstützung der 27 EU-Staaten und der USA angenommen worden. Sein Datum am 4. Februar erinnert an die Unterzeichnung eines Dokuments durch Franziskus und al-Tayyeb im Jahr 2019 in Abu Dhabi, mit dem die beiden Religionsführer für globale Solidarität und friedliches Zusammenleben werben.

 

Meier: Nächstenliebe in konkretes Handeln übersetzen

 

Vor dem neuen UN-Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen rufen die katholischen Bischofe in Deutschland zum Einsatz für den Frieden und zu religiöser Toleranz auf. „Von diesem Tag geht das klare Signal aus, dass die Religionen das Potenzial, aber eben auch die Pflicht haben, zu Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde - unserem gemeinsamen Haus - beizutragen“, erklärte der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, der Augsburger Bischof Bertram Meier, am Mittwoch in Bonn.

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie werde vielen wieder stärker bewusst, dass jeder Einzelne Teil der einen Menschheitsfamilie sei, so Meier weiter. „Doch gleichzeitig wächst auch die Versuchung egoistischer Reflexe. Da sind wir Christinnen und Christen ganz besonders gefordert, den Auftrag der Nächstenliebe in konkretes Handeln zu übersetzen.“

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