PRIESTERAUSBILDUNG

Woelki gegen das Land NRW: Vatikan schaltet sich in Hochschul-Streit ein

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Staatliche Uni oder kirchliche Hochschule? Der Streit um die Priesterausbildung im Erzbistum Köln dauert an. Was jetzt passiert.

Von KNA

Im Streit um die wissenschaftliche Ausbildung katholischer Geistlicher zwischen dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat sich der Vatikan eingeschaltet.

Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, hat sich ein Vertreter von Papst Franziskus an die Landesregierung gewandt und vorgeschlagen, eine gemeinsame Kommission von Vatikan und Regierung einzurichten. Sie soll den Streit „auf freundschaftliche Weise“ beilegen. Die Landesregierung hat diesem Vorschlag zugestimmt.

KHKT als Gegenwicht zur Uni Bonn?

Konkret geht es um die Frage, ob die kirchlich getragene Kölner Hochschule für Katholische Theologie Ausbildungsstätte für Priester sein kann. Das Erzbistum hatte die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare auf Initiative von Kardinal Woelki 2020 übernommen, um dort im Magisterstudiengang Theologie auch angehende Priester auszubilden. 

Beobachter sehen darin ein konservatives Gegenüber zur Katholisch-Theologischen Fakultät an der staatlichen Universität Bonn. Die Landesregierung pocht darauf, dass allein die Uni Bonn Ausbildungsstätte für Priester des Erzbistums ist. Sie beruft sich dabei auf das Preußen-Konkordat, einen bindenden Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Vatikan.

Vatikan beruft sich seinerseits auf Konkordat

Bei seinem Vorschlag, eine Kommission zu errichten, beruft sich der Vatikan nach KNA-Informationen ebenfalls auf das Konkordat. Dort heißt es: „Die Hohen Vertragschließenden werden eine etwa in Zukunft zwischen ihnen entstehende Meinungsverschiedenheit über die Auslegung einer Bestimmung dieses Konkordats auf freundschaftliche Weise beseitigen.“

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